No sin nuestro Gallardón

21.01.2008 - Carsten Nitschke - Country Sales Manager Iberia, Internet Security Systems 

Sicherlich hat es keinen so recht gewundert, dass Mariano Rajoy unseren Bürgermeister nicht in seine Liste aufgenommen hat. Dennoch hat es mich sehr überrascht, dass Gallardon das Handtuch werfen will und scheinbar auch sein Amt als Bürgermeister niederlegen will. Gallardon hat in Madrid geschafft, was PP und PSOE sonst nie schaffen. Konsens und vor allem wenig Konfrontation.

Es geht in Madrid nicht um Izquierdas o Derechas sondern um Madrileños. Und Madrileños sind wir alle, ob hier geboren oder, was für die Meisten von uns der Fall ist, Wahl-Madrileños. Jeder ist ersetzbar, so wird es auch im Fall von Gallardon sein, aber zur Zeit sehe ich wenige Kandidaten, von denen man sagen könnte (alles ist streitbar), dass sie in der Mitte stehen. Gallardon hat für Madrid viel bewegt und sicherlich kann man über viele seiner Projekte streiten, wie z. B. die M30. Allerdings hört man heute kaum noch Klagen über dieses Mammutprojekt, das uns erlaubt endlich wieder ein wenig den Fluss zurückzugewinnen.

Bemerkenswert war auch Olympia 2012. Vielleicht war gerade dies sein Meisterstück, denn nicht nur seine Partei war hinter diesem Projekt sondern auch geschlossen die Oppostion. Die Frage stellt sich schnell, wieso will Rajoy nicht jemanden wie Gallardon in seinem Team haben. Für mich sind es 2 Antworten:
1. Gallardon ist kein Mann der Kirche (weder Opus Dei noch Jesuita)
2. Rajoy ist kein guter "Manager". Wenn er es wäre, würde er jemanden an Bord holen, der besser ist als er. Gallardon ist dies bei weitem.

Meiner Ansicht nach hat die PP mit genau diesem Schachzug es geschafft, die Wahlen im März zu verlieren. Vielleicht ist es ja auch gut so. So kann endlich eine Säuberung in der Partei stattfinden oder es wird eine neue Partei entstehen, die das Wort Mitte etwas ernster nimmt und nicht direkt der Katholischen Kirche unterstellt ist.

Animo Gallardon !

Carsten Nitschke
Country Sales Manager Iberia
Internet Security Systems an IBM Company

Kommentare (3) :

Kommentar von Daniel 22.01.2008

Kommentar von Barbara 23.01.2008

Kommentar von Juanjo 26.01.2008

Blog kommentieren
Blog-Archiv
  • 09.11.2020 [Kommentare: 0]

    Corona-Bombe

    „Kannst du Emma heute von der Schule abholen?”, erreichte mich unerwartet eine Nachricht von Emmas Vater Hugo, als ich erst gefühlte fünf Minuten im Büro war und noch nicht einmal ansatzweise ein Viertel meiner täglichen Festivalarbeit erledigt hatte.. Blog weiterlesen

  • 05.10.2020 [Kommentare: 0]

    Klassengesellschaft

    Neulich saßen wir mit unserem diesjährigen Festivalteam, das aus Luis, mir und drei Praktikanten besteht, in der Pause wieder in unserem Stammcafé in Alcalá, San Diego Coffee Corner, ein modernes Lokal an einer der Ecken der zentralen Plaza de los Ir.. Blog weiterlesen

  • 03.06.2020 [Kommentare: 0]

    Die Suche nach den Schuldigen

    Jetzt weiß ich, wieso ich während der Quarantäne nach Jahren endlich wieder gut und fest schlafen konnte, der Geräuschpegel war zehn Wochen lang deutlich niedriger. Am ersten Freitag in Phase 1 war wieder einiges los auf den Straßen Montecarmelos... Blog weiterlesen

  • 26.04.2019 [Kommentare: 2]

    Spanien bringt mich in Versuchung

    Schon seit fast einem Jahr bin ich zur vegetarischen Ernährung übergegangen, aus ethischen und ökologischen Gründen. Das heißt, ich versuche es zumindest. Mir war schon bewusst, dass es in Spanien etwas schwieriger werden würde – aber, dass ich so.. Blog weiterlesen

  • 04.02.2019 [Kommentare: 0]

    Die Chinos – eine Welt für sich

    Als ich neulich mit einer Freundin von Zuhause telefonierte, erwähnte ich beiläufig den Chino in meiner Straße. “Chino?” fragte sie. Ach ja – die Chinos haben wir ja in Deutschland gar nicht. Doch wie beschreibt man dieses “Phänomen” am besten? Die.. Blog weiterlesen

  • 14.01.2019 [Kommentare: 0]

    Es ist nie zu spät!

    Immer wieder die gleiche Diskussion: “¡A las 7 de la tarde no se cena!” – Um sieben Uhr nachmittags isst man noch kein Abendessen! “Ich hab aber jetzt schon Hunger!” “¡Es porque has comido hace horas!” - Du hast ja auch schon vor ‘ner Ewigkeit .. Blog weiterlesen

  • 08.08.2018 [Kommentare: 0]

    Im deutschen Exil – ganz scharf

    Manchmal lebt unsere Familie ja das deutsch-spanische Kauderwelsch. In sämtlichen Belangen. Sei es, dass der Nachwuchs sprachlich spanische Dörfer für mich auffährt: Papa, kannst Du mir endlich die Kuchenfarben bringen?? Was, wie?! [Papa sucht.. Blog weiterlesen

  • 04.07.2018 [Kommentare: 0]

    Von der WM zur Ahnenforschung

    Nach dem Ausscheiden der deutschen und nun der spanischen Nationalmannschaft wird es natürlich für unsere deutsch-spanische Familie ganz schwierig mit dem Weiterfiebern. Doch die Jungs halten ganz gut mit. Zu EM 2016-Zeiten nach dem Aus der Deutschen.. Blog weiterlesen

  • 27.11.2017 [Kommentare: 0]

    Rosamunde Pilcher im spanischen Fernsehen

    Als ich einmal an einem Nachmittag am Wochenende wahllos durch das spanische Fernsehprogramm zappe, werde ich plötzlich stutzig: Sind das nicht deutsche Schauspieler da auf dem Bildschirm? Heißt das etwa, dass ich mir gute deutsche Filme im.. Blog weiterlesen

  • 16.10.2017 [Kommentare: 0]

    Pendeln im Fernzug

    Es ist 06:42 Uhr und der Fernzug AVANT setzt seine Fahrt in Richtung Madrid nach einem kurzen Aufenthalt in Ciudad Real fort. Er ist fast komplett ausgebucht, aber von Chaos bei der Sitzplatzsuche keine Spur. „Wie praktisch! Ich muss ja gar nicht um.. Blog weiterlesen