Tanz / Theater Lettere amorose 1999 - 2018 - Raimund Hoghe

24.10.18 - 25.10.18

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1. Gastspiel im Rahmen der Präsentation des deutschen Künstlers und seiner Arbeit in Teatros del Canal, Madrid

 

Madrid ist mit Raimund Hoghes poetischem Diskurs nicht vertraut. Deshalb werden zwei emblematische Gastspiele aus seinem Repertoire gezeigt. Raimund Hoghe (Wuppertal, Deutschland, 1949) präsentiert Walzer, ein Bericht über seine jüngsten Recherchen, und das Solo Lettere amorose, 1999 entstanden aber in seinen ersten Motiven immernoch gültig und hochaktuell.

 

Zusätzlich wurde Katja Schneider eingeladen, die bei uns im Goethe-Institut unter dem Titel WRITING BODIES über die Arbeit Hoghes sprechen wird.

 

Über Lettere Amorose

Ausgangspunkt ist der Brief, den sie auf den Leichen zweier afrikanischer Teenager fanden, die 1999 im Flügel eines Flugzeugs versteckt versuchten, erfolglos in Brüssel anzukommen. Hoghe gibt diesem Brief (und anderen tragischen Briefwechseln), in dem ein gescheiterter afrikanischer Teenager von Hoffnung und der Illusion eines neuen Lebens in Europa spricht, künstlerische Form, Körper und Stimme. Es gibt heute Tausende von Menschen, die ihr Leben verloren haben, um eine bessere Zukunft für unseren Kontinent zu erreichen. Dieser Brief und vier weitere ebenso bewegende Briefe werden mit Monteverdis Musik kombiniert und sind in Hoghes Körper konzentriert, in den fünf Abschnitten dieser kraftvollen Ein-Mann-Band.

 

Man könnte sagen, dass Zerbrechlichkeit, Schönheit und die Suche nach Emotionen wahre Obsessionen in der umfangreichen Inszenierung der renommierten deutschen Tänzerin und Choreografin sind. Diese Obsessionen stimmen mit den Sorgen seines eigenen Lebens überein.
 
Raimund Hoghe geboren 1949 in Wuppertal, verfasste zunächst Porträts von Außenseitern und Prominenten, die in "Die Zeit" erschienen und auch in mehreren Büchern zusammengefasst wurden. 1980 - 90 arbeitete er als Dramaturg für das Tanztheater Wuppertal Pina Bausch, über das er auch zwei Bücher schrieb. Seit 1989 entwickelt er eigene Theaterarbeiten für verschiedene Tänzer und Schauspieler. 1992 begann seine Zusammenarbeit mit dem bildenden Künstler Luca Giacomo Schulte, der bis heute sein künstlerischer Mitarbeiter ist. 1994 realisierte er das erste Solo für sich "Meinwärts", dem "Chambre séparée" (1997) und "Another Dream" (2000) als Trilogie über das vergangene Jahrhundert folgten. Neben seiner Theaterarbeit arbeitete Hoghe vielfach für das Fernsehen und realisierte u.a. 1997 im Auftrag des WDR ein einstündiges Selbstportrait: "Der Buckel". Seine Bücher wurden in mehrere Sprachen übersetzt, mit seinen Stücken gastierte er in verschiedenen Ländern Europas, Nord- und Südamerika, Asien und Australien. Er lebt in Düsseldorf und hat zahlreiche Preise erhalten, darunter 2001 den "Deutschen Produzentenpreis für Choreografie". 2006 erhielt er den "Prix de la critique Francaise" für "Swan Lake, 4 Acts" in der Kategorie "Beste ausländische Produktion". 2008 wurde Raimund Hoghe in der Kritiker-Umfrage der Zeitschrift "ballet-tanz" zum "Tänzer des Jahres" ernannt. Bücher über seine Theaterarbeiten sind in Frankreich, Deutschland, England und den USA erschienen.

 

Preis: Eintritt: ab 10 € (über Teatros del Canal)

 

Mehr Informationen

 

Wo: Teatros del Canal, Sala Negra | C/ Cea Bermúdez, 1 | 28003 Madrid | Stadtplan
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