NEWS: El Corte Inglés trauert um Isidoro Álvarez

17.09.2014 - Meike von Lojewski / Madrid u Barcelona für Deutsche 

El Corte Inglés - an diesem Kaufhaus geht in Spanien kein Weg vorbei. Die grösste Warenhauskette Europas, die in Deutschland etwa mit Karstadt zu vergleichen ist, ist in so gut wie jeder Stadt auf der Iberischen Halbinsel zu finden. Der Name - die deutsche Übersetzung lautet “Der englische Schnitt” - stammt von einer kleinen Madrider Schneiderei für Kinderbekleidung, die der Firmengründer Ramón Areces Rodríguez 1939 erwarb und in eine Aktiengesellschaft umwandelte. Heute ist El Corte Inglés mit seinen knapp 100.000 Mitarbeitern ein riesiges Imperium und konnte im letzten Geschäftsjahr nach sechs Krisenjahren erstmals wieder eine Steigerung des Nettoertrags um 6,2 Prozent auf 174,3 Millionen Euro verkünden.

Doch nun ist eine Ära zu Ende gegangen: Isidoro Álvarez, Präsident von El Corte Inglés, ist am vergangenen Sonntag gestorben. Er hatte den Chefposten 1989 nach dem Tod seines Onkels Ramón Areces übernommen und stand 25 Jahre lang dem Unternehmen vor. Im Alter von 79 Jahren verstarb er nach mehreren Tagen im Krankenhaus aufgrund schwerer Atemprobleme.

Isidoro Álvarez, der 1935 in Borondes geboren wurde, absolvierte ein Studium der Wirtschaftswissenschaften und Betriebswirtschaft an der Universität Complutense in Madrid, das er 1957 mit Auszeichnung abschloss. Bereits im Alter von 23 Jahren übernahm er erste leitende Funktionen im Familienunternehmen. 1959 wurde Álvarez Mitglied des Direktoriums, 1966 Vizepräsident der Unternehmensgruppe sowie CEO einer der Firmen der Gruppe. 1989 kam dann der Sprung an die Spitze von El Corte Inglés. Durch seine langjährige Erfahrung wurde er als Vertriebsexperte geschätzt. Im Laufe seines Wirkens war er durch den Kauf von Galerías Preciados und die Schaffung zahlreicher Warenhäuser für den Wachstum der Marke verantwortlich. Hinzu kam die Produktdiversifikation angefangen bei Lebensmitteln über Reisebüros bis hin zu Computertechnik. Sein Sinn für Innovation und Gespür für Geschäftsmöglichkeiten werden dem Unternehmen fehlen.

Dennoch hat El Corte Inglés bereits einen neuen Chef. Zwei Tage nach dem Tod des langjährigen Präsidenten wurde dessen Neffe Dimas Gimeno vom Verwaltungsrat zum Nachfolger von Isidoro Álvarez ernannt, wie der Konzern am Dienstagabend mitteilte. Der 39jährige gelernte Jurist Gimeno hatte als Verkäufer angefangen und erst vor einem Jahr den Posten des Generaldirektors übernommen.

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