SERIE: Deutsche Unternehmer in Madrid

05.05.2014 - Interview MfD 

Christian Schilling von Vivelo Worldwide

1. Was macht Ihr Unternehmen?
Wir organisieren maßgeschneiderte Urlaubsreisen in Fernreiseziele, deren Schönheit in Europa noch weitgehend unentdeckt ist. Bislang sind das Panama (www.vivepanama.es), Kolumbien (www.vivecolombia.es) und Costa Rica (www.vive-costarica.es). Dieses Jahr werden wir auch Nicaragua und unser erstes asiatische Ziel, Malaysia, starten. Wir bieten unsere Reisen sowohl in Spanien als auch in Deutschland in der jeweiligen Sprache an.

Unsere Gäste wohnen in kleineren Hotels mit Charme und entdecken das Land zum Teil mit uns und zum Teil auf eigene Faust, aber immer mit der Sicherheit einer professionellen Vor-Ort-Betreuung.

2. Wie entstand Ihre Unternehmensidee?
Jeder Deutsche, der in Madrid wohnt kennt das: ein entfernter Bekannter kommt in die Stadt und bittet um Insider-Tipps. Für Madrid ist man sicherlich Experte, aber für ganz Spanien wird es schon schwieriger. Wenn wir jetzt noch berücksichtigen, dass exotische Länder wie Kolumbien sich derzeit rasant entwickeln und verändern, dann können sie aus 14 Tagen Urlaub nur dann das Beste herausholen, wenn Ihnen die Reise ein Profi organisiert, der sich jeden Tag mit dem Land beschäftigt und es aus eigener Erfahrung und bis ins Detail kennt. Das tun wir und haben damit ein echtes Alleinstellungsmerkmal.

3. Warum haben Sie sich in Madrid/Spanien niedergelassen?
Nach 2 Studienjahren in den 90ern, bin ich 2006 wieder zurück nach Madrid gekommen, weil mir die Stadt und die Lebensart sehr gut gefallen.  

4. Was war für Sie größte Herausforderung zu Beginn?
Die größte Herausforderung war und ist ein gutes Team zusammenzustellen.

5. Sprechen Sie Spanisch?
Ja (sonst könnte ich auch keine Firma in Spanien führen).

6. Wo entstehen die meisten geschäftlichen Kontakte?
Wenn man interessiert und offen ist, entstehen sie eigentlich überall. Außerdem gibt es mehr oder weniger spezielle Networks, z.B. die Asociación de Jóvenes Empresarios (AJE).

7. Was raten Sie jemanden, der in Spanien eine Firma gründen will?
In einem dieser Networks Mitglied zu werden ist ein guter Start. Dann braucht man sehr schnell ein eigenes Netzwerk an guten und verlässlichen Leuten, mit denen man zusammenarbeitet.

8. Welcher Unterschied zu Deutschland fällt Ihnen hier am meisten auf?
Teilweise riesige Unterschiede in Sachen Qualität, Arbeitseinstellung, Verlässlichkeit, etc. Um nicht falsch verstanden zu werden: in Spanien gibt es sehr gute Leute, man muss sie aber normalerweise länger suchen.

9. Was mögen Sie besonders an den Spaniern?
Hier würde ich die gängigen (Vor-)Urteile bestätigen: es ist einfach in Kontakt zu kommen und in gewisser Weise bleibt man sich auch näher. Spanier sind oft unverkrampfter, kollegialer, besser im Wegstecken von unplanmäßigen Ereignissen, etc.

10. Gibt es etwas, das Sie hier stört?
Im Vergleich zu meiner Zeit als Student in Madrid hat sich da mittlerweile doch schon so manches angesammelt. Dabei spielt natürlich auch eine große Rolle, dass seit meiner Rückkehr das ganze Land in eine existenzielle Krise gerutscht ist. Trotzdem fühle ich mich hier immer noch wohl, auch weil ich versuche, mich auf die positiven Seiten zu konzentrieren. Was ich hierzulande ganz gruselig finde sind Presse und Fernsehprogramme (da weiß man mal, was man an ARD und ZDF hat).

11. Nennen Sie uns einige deutsche Marotten, die Sie nicht ablegen können.
Während ich in den ersten Jahren alles Spanische in mich aufsaugen wollte, habe ich mir mittlerweile einen Mix angeeignet. In etwa so: Ausschlafen, Cañas mit Freunden, zur spanischen Unzeit (16 Uhr) in den leeren Pool springen, Fahrradfahren und danach ins Kino.

12. Können Sie ein Restaurant/ Bar empfehlen?
Die Anzahl guter Restaurants und Bars ist definitiv ein großer Pluspunkt. Asiana Next Door ist klasse und wenn es spanisch sein soll, La Gabinoteca.

13. Haben Sie eine Hotelempfehlung?
-

14. Was ist Ihr liebster Platz in Madrid?
-

15. Was vermissen Sie am meisten aus Ihrer Heimat?
Fahrrad-Touren

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