Spanien und seine Kathedralen: Welche ist die schönste im ganzen Land? Teil 3

02.06.2017 - Meike von Lojewski / Madrid und Barcelona für Deutsche 

Obwohl wir Ihnen bereits einige Kathedralen vorgestellt haben, die auf der Liste der schönsten Gotteshäuser Spaniens nicht fehlen dürfen, wollen wir diese noch vervollständigen. Jede hat ihre eigene Geschichte und sollte daher nicht unerwähnt bleiben.

 

Die Geschichte der Catedral de Santa María von Valencia zeigt - wie in vielen Fällen - Parallelen zur Geschichte Spaniens. Nach der Besetzung der iberischen Halbinsel durch muslimische Eroberer und der darauffolgenden Reconquista, der Rückeroberung durch die Christen, wurde in Valencia, an dem Ort an dem ursprünglich ein römischer Tempel und später eine Moschee stand, im Jahr 1262 mit dem Bau der gotischen Kathedrale begonnen. Der Bauprozess wurde von verschiedenen kunstgeschichtlichen Einflüssen geprägt und erst im 15. Jahrhundert abgeschlossen. In den 1470er Jahren war es vor allem die Renaissance, die das Aussehen beeinflusste, später sollten noch Umbauarbeiten im Stile des Barock dazu kommen. Doch auch die jüngere spanische Geschichte hat ihre Spuren hinterlassen. So entstanden zur Zeit des spanischen Bürgerkriegs erhebliche Schäden im Chorbereich, der später entfernt und ersetzt wurde. Die Kathedrale liegt südlich an der Plaza de la Reina, nord-westlich an der Plaza de la Virgen im Altstadtviertel El Carmen. Hineingehen lohnt sich allein deswegen, weil sie durch ihre Grösse und Gestaltung besticht, aber auch den Heiligen Kelch beherbergt.

 

Der Baukomplex der Kathedralen von Salamanca umfasst die Alte Kathedrale und die Neue Kathedrale, die den grossen Glockenturm teilen. Die Alte Kathedrale oder Kathedrale de Santa María ist eine der schönsten romanischen Kathedralen. Sie hat einen kreuzförmigen Grundriss mit drei Schiffen, die je mit einer Apsis endet. Als sehenswert gilt die herrliche Kuppel der Vierung, die als Turm des Hahns bekannt ist. Im Innenraum heben sich zahlreiche spitzbogige Arkaden, die die Schiffen voneinander trennen und durch Kreuzgewölbe überdacht sind. Diese Säulenstruktur bietet eine große Anzahl von geschnitzten Kapitellen von mehreren Baumeistern. Das Hauptaltarretabel macht eines der bedeutendsten Gemälden der Stadt aus. Es wurde von Nocolás Florentino 1445 geschaffen und stellt das Leben Christi und der Jungfrau dar.

 

Die Kathedrale gehört neben dem römischen Aquädukt zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der spanischen Stadt Segovia. Kaiser Karl V. ließ das Gotteshaus am höchsten Punkt der Stadt errichten, wo vorher eine romanische Kirche stand, die einem Brand zum Opfer gefallen war. Baumeister des von 1525 bis 1593 andauernden Projektes war Rodrigo Gil de Hontañón. Die Kathedrale ist 105 Meter lang, 50 Meter breit und an ihrer höchsten Stelle 33 Meter hoch. Damit bietet sie einen imposanten äusseren Anblick, wohingegen der Innenraum weitaus bescheidener ausfällt. Das heisst jedoch nicht, dass sie nicht durch Glasgemälde und ihre Sternenkuppel begeistern könnte. Die Kathedrale von Segovia wurde als letzte Kirche Spaniens im gotischen Stil erbaut und wird oft die "Dame der Kathedralen" genannt.

 

Die Basilika de Nuestra Señora del Pilar (Basilika del Pilar) befindet sich im Zentrum der Stadt Zaragoza im Nordosten Spaniens. Sie ist nach der Kathedrale in Santiago de Compostela die am häufigsten besuchte Pilgerstätte des Landes. Das Gotteshaus wurde an der Stelle erbaut, an der dem Apostel Jakobus im Jahre 40 nach Christus die Jungfrau Maria erschienen war. Zur Erinnerung an dieses Wunder errichtete man damals eine einfache Kapelle. Später entstand als Vorläuferin der heutigen Kathedrale eine romanische Kirche. 1515 wurde mit dem Bau der jetzigen Kathedrale in gotischem Stil begonnen; 1677 wurde das Werk im Barockstil fortgesetzt und 1753 entstanden grosse Teile der Kathedrale in klassizistischem Stil. In der Kathedrale befinden sich zahlreiche Seitenkapellen. In der Heiligen Kapelle sind die Szenen der Marienerscheinung dargestellt. Sie ist reich mit Marmor und Silber ausgestattet. Im Zentrum dieser Kapelle befindet sich eine Alabasterstatue der Virgen del Pilar.

 

Die gotische Kathedrale von Santa María steht sicher an erster Stelle einer Stadtbesichtigung in Vitoria im Baskenland. Jemand hatte die geniale Idee, die vielen Restaurierungs-Arbeiten zu nutzen, die hier ständig durchgeführt werden müssen: Touristen und Geschichtsliebhaber haben Zugang zu diesen Arbeiten und erfahren dabei, wie das Gebäude entstanden ist. Über eine Million Besucher haben bereits die Kirchenschiffe, die Vorhalle und die Gemäuer auf diese Art bewundert. Schriftsteller wie Ken Follett und Toti Martínez de Lezea diente die Kathedrale als Inspiration für die Geschichten in ihren Werken. Lernen auch Sie das Wahrzeichen der Stadt derart kennen!

Kommentare (0) :

Artikel kommentieren
Artikel-Archiv