07.08.2017 - Ana Caballero
Direkt an der Autobahn A-1, die von Madrid aus in den Norden führt, liegt eine kleine Oase, in der über 250 verschiedene Kakteenarten wachsen. Desert City vereint auf 16.000 m² einen botanischen Garten, ein Laboratorium und ein architektonisch interessantes Gewächshaus, in dem die herangezüchteten Kakteen zum Verkauf angeboten werden.
Botanischer Kaktusgarten
Bevor Desert City entstand, befand sich an dem Fleckchen Land zwischen der Autobahn und dem Regionalpark Cuenca Alta del Manzanares lediglich ungenutztes Land. Es war Mercedes García Bravo, die an dieser Stelle aus ihrer Leidenschaft für Kakteen ein neues Projekt entstehen ließ, nachdem sie als gelernte Apothekerin im Alter von 45 Jahren für ein Agronomie-Studium an die Universität zurückkehrt war. Vor etwa vier Jahren wurde mit der Anlegung des botanischen Gartens begonnen, gepflanzt wurden verschiedenste Kakteen und weitere xerothermophile Arten, also jene, die in trockenen Lebensräumen heimisch sind. Bei einigen Pflanzen wurde experimentiert, inwiefern sie im Madrider Klima überleben, das durch die Lage in der zentralen Hochebene im Winter Temperaturen von bis zu minus 9 Grad erreichen kann. Dabei hat sich gezeigt, dass die meisten Kakteen aufgrund ihrer hervorragenden Anpassungsfähigkeit an große klimatische Schwankungen – auch in vielen Wüsten ist es tagsüber sehr heiß, während es nachts kalt wird – hier wunderbar gedeihen.
Bei einem Gang durch den prächtigen Kaktusgarten stechen einige besonders große Exemplare von mehreren Metern Höhe hervor. Diese wurde von Antonio Gómez gespendet, dem wichtigsten Autor der spanischsprachigen Literatur über Kakteen. Er ist sich sicher, dass sie hier mehr geschätzt würden als einmal von seinen Kindern und Enkeln.
Besondere Architektur des Gewächshauses
Erst nachdem der Garten entstanden war, errichtete der Architekt Jacobo García-Germán darum herum das Gebäude. Sein Herzstück ist das große Gewächshaus, dessen Decke mit den neuesten Technologien errichtet wurde, um im Sommer die Hitze abzuwehren und im Winter vor der Kälte zu schützen. Die Glaswand an der Seite zur Autobahn dämmt außerdem den Straßenlärm in beachtlicher Weise, so dass man ungestört von einer Art Panorama-Brücke aus den botanischen Garten von oben betrachten kann.
Ein Besuch in Desert City
Desert City konzentriert sich vor allem auf die Erforschung, Heranzüchtung und den Verkauf von mehr als 400 verschiedenen Kakteen und anderen xerothermophilen Arten in allen Größen und Formen. Im liebevoll gestalteten Gewächshaus, das gleichzeitig Verkaufshalle ist, werden sie nach Kontinenten sortiert präsentiert und auch Zubehör rund um ihre Pflege verkauft. Der Besuch in diesem Kaktus-Geschäft wird darüber hinaus durch die raffinierte Architektur des Gebäudes bereichert, sowie vor allem durch den wundervollen botanischen Garten, der umsonst besichtigt werden kann. An den Wochenenden und an Feiertagen werden auch Führungen angeboten und es finden regelmäßig Workshops statt. Im September wird außerdem ein Café eröffnen, dessen Terrasse direkt an den Garten angrenzen wird. Für alle Kaktus-Fans in Madrid wird ein Abstecher zu dieser kleinen Oase am Rande der Autobahn somit zu einem Muss.
Website von Desert City & Anfahrt
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