Legenden und Sagen in Madrid: Wo die Geister wohnen

17.09.2017 - Elisabeth Pranter - MfD 

Geister und unerklärliche Vorkommnisse, Morde und Dämonen – Madrid ist nicht nur reich an Geschichte, sondern auch an Geschichten. Ein paar der interessantesten Geschichten, von denen man sich erzählt, sie haben sich in den Straßen der Stadt zugetragen, haben wir hier für Sie zusammengefasst.

 

Gespenstisch: Der Spuk am Casa de las Siete Chimeneas

Eine Dame in weiß mit einer Fackel in der Hand soll nachts zwischen den sieben Kaminen am Dach des Bildungs- und Kulturministeriums wandeln, zielstrebig Richtung Königspalast, sich dort niederknien und auf die Brust schlagen, bis die Erscheinung verblasst. Das Gespenst ist die Elena – die das Gebäude im 16. Jahrhundert bewohnte. Wieso sie herumgeistert? Es kursieren verschiedene Geschichten rund um das Schicksal der Schönen: Man erzählt sich, die Braut des Capitán Zapata trauere noch heute um ihren in der Schlacht gefallenen Ehemann.

 

Nach dessen Tod sperrte sie sich monatelang in ihrem Zimmer ein, bis ihr Weinen eines Tages für immer verstummte und sie tot in ihrem Bett lag. Auf unerklärliche Weise verschwand ihr Leichnam kurz darauf, ihr Vater wurde bezichtigt, ihn geraubt zu haben und nahm sich kurz darauf das Leben. Andere sagen dem Vater eine inzestuöse Beziehung mit Elena nach und sprechen von Mord. Einer weiteren Version nach heißt es, sie wäre eine Geliebte des Königs Felipe II gewesen, der sie aus Eifersucht ermorden ließ. Fakt ist: Tatsächlich stieß man in dem Haus mehrmals auf sterbliche Überreste. Bei Bauarbeiten fand man im 19. Jahrhundert im Keller ein weibliches Skelett, und später, 1960, ein männliches– eingemauert in einer Hauswand.
Kopflos: La Calle de la Cabeza und der Wächter von San Ginés

 

Der Name des berühmten Marktes El Rastro soll auf die Blutspuren zurückgehen, die beim Transport der toten Tiere vom Schlachter zu den Gerbern entstanden – eine solche Blutspur liegt auch dem Namen der Calle de la Cabeza zugrunde. Anfang des 17. Jahrhunderts lebte hier ein alternder Priester in augenscheinlich ärmlichen Verhältnissen, hortete aber ein kleines Vermögen. Eines Tages stellte er einen Jüngling als Diener ein, der den Alten köpfte und mit dem Gold verschwand. Jahre später kehrte der Jüngling als gemachter Mann nach Madrid zurück. Er wandelte über den Rastro und kaufte einen Hammelkopf für sein Abendmahl, ließ ihn in Papier einschlagen und verbarg ihn unter seinem Umhang. Ohne es zu merken, zog er eine Blutspur hinter sich her, sodass ein Wachtmeister auf ihn aufmerksam wurde. Doch in dem Paket war statt dem des Hammels plötzlich der Kopf des Priesters, den er Jahre zuvor getötet und beraubt hatte!

 

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