02.02.2018 - Deutsche Infodienste
Die Hotelbesitzer der Balearen setzen seit Jahren darauf, dass nicht die Quantität der Touristen maßgebend sein soll, sondern die Qualität.
Unter dieser Prämisse haben die Unternehmer in den letzten Jahren mehr als 1,5 Millarden Euro in den Umbau, die Renovierung und die Standardverbesserungen der Unterkünfte investiert, um in einem globalen Markt bestehen zu können. So konnten sie die Preise erhöhen und an Rentabilität dazugewinnen. Die Konsequenz: die Balearen haben sich zu einem teureren Reiseziel entwickelt.
Denn so erschwinglich der Urlaub auf den Inseln jahrzentelang war, ist dies seit ein paar Jahren nicht mehr der Fall. Hinzuzurechnen zu den Urlaubsausgaben ist die seit 2016 eingeführte Ecotasa – die Touristensteuer, die in diesem Jahr sogar doppelt so hoch anfallen wird wie in 2017.
Dies erschwer die Vermarktung der Inseln gegenüber anderen Mitbewerbern wie die Türkei oder Ägypten, die z.B. Zimmer in 5* Hotels all-inclusive für 40 Euro pro Nacht anbieten.
In einer Untersuchung des Familien-Urlaubs-Report des britischen Finanzdienstleisters Post Office Money von 2017 wurden 10 Basis-Produkte (Tasse Kaffee, Bier, Glas Wein, Sonnencreme, Zeitung, Familienessen im Restaurant, …) aus der Gastronomie und dem Strandzubehör aus 20 verschiedenen Mittelmeer-Destinationen verglichen.
Die Studie ergab, dass z.B. ein Aufenthalt auf Ibiza mittlerweile um 15 % teurer ist, als an den exklusiven Promi-Enklaven wie die französische Côte d'Azur oder die italienische Amalfiküste.
Mallorca belegte den 8. Platz und bietet diese Produkte durchschnittlich um 30% günstiger an, als ihre kleinere Schwesterinsel.
Der Gesamtwert des Warenkorbes von Ibiza belief sich auf 148 Euro in der Studie; der von Mallorca etwas über 100 Euro. Andere Reiseziele wie Bugarien, die Türkei oder auch Zypern verzeichneten wesentlich günstigere Endpreise des Warenkorbes.
Experten glauben, dass diese Entwicklung zukünftig keine negativen Auswirkungen auf den Tourismus auf Ibiza haben wird, da die Insel schon seit Jahren als Luxus-Reiseziel prosperiert.
Auch das Anlegen von Yachten auf Ibiza ist ein teurer Spass, denn hier befindet sich auch der teuerste Yachthafen Europas – Ibiza Magna. Eine Anlegestellen für Yachten mit 55 m Länge kostet dort 3025 Euro pro Tag, wobei andere Häfen der untersuchten Reiseziele wie z.B. auf Zypern, in Kroatien, in Monaco und der Türkei einen Tagespreis von unter 2000 Euro anbieten. So ist Ibiza nicht nur im Hotelangebot und Warenkorb teurer als alle anderen Mittelmeerdestinationen, sondern auch per „schwimmenden Zuhause” muss der Urlauber ordentlich in die Tasche greifen.
Quelle: El Mundo
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