Die versteckten Mauern Madrids

19.08.2015 - Meike von Lojewski / Madrid für Deutsche 

Öffentliche Parkplätze, Restaurants und gemeinschaftliche Höfe sind einige der geheimen Stätte, die in einer sich bis heute ständig verändernden Stadt Reste der arabischen und christlichen Mauern beherbergen. Einige von ihnen wurden zur Verteidigung und zum Schutz erbaut, andere, um die Steuern oder sanitäre Probleme kontrollieren zu können. Aber nur manche haben die Vergangenheit überstanden und sind an den kuriosesten Orten zu sehen.

Im “Parque Mohamed I” (der seinen Namen übrigens von Mohamed I von Córdoba hat, der als Gründer der Stadt angesehen wird) in der Nähe der Krypta der Kathedrale Almudena befindet sich ein riesiges Stück der arabischen Mauer aus dem IX. Jahrhundert. Als sie nicht mehr zur Verteidigung gebraucht wurde, wurde sie als tragende Mauer für Wohnungen und Paläste benutzt. So blieb sie bis heute erhalten.

Im Erdgeschoss der “Botillería del Café Oriente” liegt der Saal “El Aljibe”, in dem Veranstaltungen für bis zu 50 Personen stattfinden können. Das Besondere ist, dass der Boden verglast ist und man während des Essens einen faszinierenden Blick auf Reste der arabischen Mauer werfen kann.

Dasselbe spektakuläre Bild bietet sich den Kunden der “Posada del León de Oro” in der Strasse Cava Baja 10. Dies war Jahrzehnte lang Durchgangsort und Raststelle für Händler und Reisende. Seit ihrer Wiedereröffnung 2010 isst man auch hier auf einem verglasten Boden, der den Blick auf die christliche Mauer aus dem XIII. Jahrhundert freigibt.

Sieben Meter der zweiten christlichen Mauer - das findet man gleich nebenan in der Cava Baja 10. Die Reste, die beleuchtet und hinter Glas ausgestellt sind und zu denen man über den gemeinschaftlichen Hof des Hauses gelangt, sind ein klares Beispiel dafür, wie zur damaligen Zeit Wohnungen gebaut und solide Mauern als Untergrund benutzt wurden.

Die Nummer 30 der Cava Baja beherbergt in einem Innenhof mit 20 Meter Länge und 11 Meter Höhe einen der spektakulärsten Mauerreste der Stadt. Er stammt aus dem XI. oder XII. Jahrhundert und wurde in den 80er Jahren entdeckt.

Ein seltenes Überbleibsel der Mauer von Felipe IV liegt in der “Ronda de Segovia 95”. Diese wurde errichtet, um die Durchfahrt von Waren und Menschen nach und aus Madrid heraus bis zum Jahr 1868 zu kontrollieren. Damals hatte die Mauer fünf Haupttore, an denen die Steuern gezahlt wurden, und vierzehn kleinere Tore von geringerer Bedeutung.

Im Parkhaus unter der “Plaza de Oriente” steht der Wachturm “Torre de los Huesos” aus dem XI. Jahrhundert. Dieser stand früher ausserhalb des von der arabischen Mauer umgebenen Gebietes direkt an der Schlucht des Flusses Arenal, um die umliegenden arabischen Häuser zu beschützen.

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