TIPP: Auf Entdeckungsreise durch das moderne Madrid

13.01.2014 - Meike von Lojewski / Madrid für Deutsche 

Moderne Kunst im Museum “Reina Sofia”, Gebäude, die zu schweben scheinen, und Höhlen der Inquisition, die in Cocktailbars verwandelt wurden... Wir bieten Ihnen einen Streifzug durch einige der kuriosesten Gebäude und Sehenswürdigkeiten der Moderne Madrids.

Wer hat jemals behauptet, dass Kunst nicht anziehend sei? Im Jahr 2013 besuchten mehr als 700.000 Menschen eine Ausstellung über den katalanischen Künstler Salvador Dalí im Museum “Reina Sofia”. Absoluter Rekord! Und dies nicht nur bei den wichtigsten Museen moderner Kunst weltweit, sondern auch in der Geschichte aller Museen Madrids! Genau wie dieser Rekord erstaunt auch die besondere Geschichte, die das Gebäude des “Reina Sofia” zu erzählen hat: Im Jahr 1566 entschied der damalige König Felipe II in der Strasse “Santa Isabel” alle Gesundheits- und Pflegezentren einrichten zu lassen. Zwei Jahrhunderte später liess König Carlos II dort von Francisco Sabatini das unter dem damaligen Namen bekannte “Hospital General” (“Stadtkrankenhaus”) erbauen, in dem sich nun eines der wichtigsten Museen der Welt befindet: das “Reina Sofia”, in dem Werke sämtlicher bekannter Maler zu finden sind.

Abstrakte, spanische Kunst unentgeltlich der Allgemeinheit zugänglich zu machen, das war das Ziel des “Museo de Arte Público” Anfang der 70er Jahre. So werden seitdem 17 Skulpturen von verschiedenen Künstlern auf Höhe der Nummer 40 des “Paseo de la Castellana” unter der Brücke zwischen den Strassen “Juan Bravo” und “Eduardo Dato” beherbergt. Auf dieser Fläche, die etwa 4.200 Quadratmeter gross ist, sticht vor allem die “Sirena Varada”, die gestrandete Meerjungfrau von Eduardo Chillida heraus, die als Betonklotz von 6.150 Kilo von vier Stahlkabeln getragen in der Luft hängt.

Die wenigsten sind am ehemaligen Sitz der “Catalana Occidente” am “Paseo de la Castellana 50” vorbeigekommen, ohne sich zu fragen: “Wie ist es möglich, dass sich dieses Gebäude aufrecht hält und nicht umfällt?” Tatsächlich scheint dieses schwerelos zu sein, so wie es sich Rafael de La-Hoz und Gerardo Olivares 1974 ausgedacht haben. 85 Prozent der Grundfläche des Turms schweben in der Luft, was ein Betonpfeiler und 24 Stahlkabel möglich gemacht haben.

Ganz in der Nähe der “Gran Vía”, an der “Plaza Santo Domingo”, befindet sich eine der derzeitigen In-Bars Madrids. Die “Cuevas de Sandó”, die sich unter dem Hotel Mercure befinden, blicken auf eine eigene Geschichte zurück: Hier hatte die Heilige Inquisition im 16. Jahrhundert ihr Archiv. An die damalige Zeit erinnern jetzt nur noch die Mauern aus Backstein und sechs Kellergewölbe. In dem ansonsten modernen Ambiente geniessen die Besucher des Lokals heute die verschiedensten Cocktails.

Im avantgardistischen Stil präsentiert sich der “Palacio de Congresos” ebenfalls am “Paseo de la Castellana”. Dieser wurde 1970 durch den Architekten Pablo Pintado y Riba fertiggestellt. Seine Feuertaufe hatte er allerdings erst zwölf Jahre später zur Fussballweltmeisterschaft. Damals diente das Gebäude als internationales Pressezentrum und wegen seiner Nähe zum Bernabeu-Stadium wurde eine Brücke dorthin gebaut. Heute finden im “Palacio de Congresos” Tagungen und andere Veranstaltungen statt.

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