TIPP: El Pardo - Residenz für Staatsbesuche

Wer bei dem schönen Wetter am Wochenende Lust hat, aus Madrid herauszukommen, aber nicht gleich bis in die Berge fahren möchte, dem bietet auch schon die nähere Umgebung der Hauptstadt sehenswerte Ausflugsziele. Der kleine Ort El Pardo, nordwestlich von Madrid gelegen, ist so ein Ort, in dem man gemütlich flanieren und gut essen, aber auch eine geschichtsträchtige Kulturstätte besichtigen kann.

Der Palacio Real El Pardo ist ein einst im Jagdgebiet gelegenes Schlösschen, das unter Carlos V gebaut wurde. Da es durch einen Brand im 18. Jahrhundert beschädigt wurde, musste es unter Felipe III neu aufgebaut werden. Die Arbeiten wurden erst im Jahre 1772 unter Carlos III von Sabatini abgeschlossen. Zur 500-Jahr-Feier des Palastes 1983 wurde der so genannte Bourbonenhof mit einem Glasdach versehen, so dass der Innenhof heute als Festsaal genutzt werden kann.

Zum “Real Sitio del Pardo” gehören ausser dem Palast noch der Prinzenpavillon “Casita del Principe”, der nach den Plänen des Architekten Juan de Villanueva gebaut wurde, und das Lustschlösschen “La Quinta”, das etwa drei Kilometer entfernt liegt. Wie alle Residenzen des spanischen Königshauses war der Palast überaus kostbar ausgestatttet. Im Thronsaat gibt es ein bedeutendes Fresko von Giovanni Battista Tiepolo und noch heute beherbergt das Schloss zahlreiche wichtige Bilder und Werke von Goya. Auch die über 350 ausgestellten Gobelin-Teppiche nach Vorlagen Teniers oder Bayeu verdienen besondere Aufmerksamkeit.

Als Franco in Spanien an die Macht kam, verlegte er 1940 seinen Wohnsitz in die Räume des El Pardo. Hier lebte er 35 Jahre bis zu seinem Tod. Bereits er lud gern Gäste in das kleine Schloss ein und so folgte zum Beispiel 1947 Evita Peron einer solchen Einladung. Auch heute dient der Pardo der Unterbringung von Staatsbesuchern. Dann ist der gesamte Komplex für Touristen geschlossen. Ansonsten kann man ihn montags bis samstags von 10.30 bis 17 Uhr jederzeit besichtigen und in dem wunderschönen Schlosspark spazieren gehen.