Achtung Strafe: Baden in La Pedriza ab sofort verboten!

10.06.2016 - Meike von Lojewski / Madrid für Deutsche 

Der Sommer steht vor der Tür und mit ihm steigt das Thermometer sicher schon bald wieder über die 30-Grad-Marke! Am Wochenende fliehen die Einwohner von Madrid daher gern vor der Hitze und fahren in die Sierra de Guadarrama zum Naturpark La Pedriza. Ein erfrischendes Bad im Manzanares oder in einem der anderen zahlreichen kleinen Flüsse sorgt bei hohen Temperaturen für die ersehnte Abkühlung! Doch damit ist nun Schluss! Ab 4. Juni wird das Baden in der Pedriza unter Strafe gestellt.

 

Bis zu 3.000 Euro Bussgeld erwartet ab sofort jeden, der hier beim Schwimmen erwischt wird. La Pedriza hat als grösste Granitformation Europas internationale Bedeutung erlangt und gehört zu den Juwelen in der Sierra de Guadarrama. Gerade deswegen wurden diese drastischen Massnahmen ergriffen. “Wir möchten dem seit vielen Jahren herrschenden Problem des Sommertourismus ein Ende setzen, durch den einige Gebiete Stück für Stück zerstört werden”, erklärt Jaime González Taboada, Umweltminister der Autonomen Region Madrid.

 

“Es gibt Menschen, die sich im Park absolut verantwortungslos benehmen. Sie baden nicht nur, sondern verändern auch den Flusslauf, indem sie durch Steine oder Holzstücke kleine Schwimmbecken errichten. Unsere Entscheidung wird von manchen sicher als drastisch empfunden, wir erachten sie jedoch als notwendig”, rechtfertigt sich González Taboada.

 

Doch nicht nur das Baden ist nun im Park verboten. Auch der Verkehr in diesem Gebiet wird ab sofort reduziert. So stehen in Canto Cochino statt 370 nur noch 270 Parkplätze zur Verfügung, wodurch “die Sicherheit erhöht und die Anzahl der Autos, die in der Nähe des Flusses parken können, verringert wird”. Auch die Strassenschranke, die Zugang zu diesem Parkplatz gewährt, wird vom 1. Mai bis 30. September nur noch von 7.30 bis 9.30 Uhr und von 18 bis 21 Uhr geöffnet sein. Zwischen 21 und 7.30 Uhr wird jedes Auto entfernt. Werktags wird im restlichen Jahr der Zugang unbegrenzt sein, während die Schranke am Wochenende zwischen 10.30 und 16 Uhr geschlossen bleibt.

 

Die neuen Massnahmen wurden Ende Mai einstimmig von allen Behörden und Institutionen abgesegnet, die sich für den Erhalt der Pedriza einsetzen. Mitglieder der “Seprona”, einer Spezialabteilung der spanischen Guardia Civil, die für Tier- und Umweltschutz zuständig ist, sowie Forstbeamte werden für die Einhaltung der neuen Vorschriften Sorge tragen. Denn auch wenn zahlreiche Schilder die Besucher des Parks auf das Badeverbot aufmerksam machen, ist deren Beachtung noch lange nicht selbstverständlich.

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