Eine königliche Leistung: El discurso del rey im Teatro Español

“The King´s Speech” (“El discurso del rey”) ist ein oscarprämierter Film, der 2010 im Kino für Furore sorgte. Das bewegende und pointierte Drama über King George VI, der sich an einen australischen Sprachtherapeuten wendet, um vor einer wichtigen Rede Herr über sein unkontrollierbares Stottern zu werden, begeisterte Millionen von Zuschauern. Im Film spielen Colin Firth und Geoffrey Rush die beiden Hauptdarsteller. Im “Teatro Español” in Madrid stehen ab 29. Mai Adrián Lastra und Roberto Álvarez auf der Bühne und verkörpern den König und seinen Lehrer Lionel Logue.

Es ist ein persönliches Drama auf großer Bühne, kraft des neuen Massenmediums Radio tausendfach verstärkt: Dies muss Albert, Duke of York und Sohn des englischen Regenten King George V., auf peinlich-demütigende Weise erleben, als er im Jahre 1925 im Wembley Stadion eine Eröffnungsrede halten muss – denn er ist Stotterer. Die Ansprache wird zu einem Fiasko.

Nach unzähligen gescheiterte Lösungsstrategien gibt Albert, der von seiner Familie Bertie genannt wird, jede Hoffnung auf, seine Sprachbehinderung jemals überwinden zu können. Seine Frau Elizabeth überredet ihn zu einem letzten Versuch – und bringt ihn in die Praxis des Sprachtherapeuten Logue. Erst ist Bertie abgeschreckt von Logues ruppigem Tonfall. Doch durch seine provozierende Art lockt dieser den König systematisch aus der Reserve und es entwickelt sich eine lebenslange Freundschaft zwischen den ungleichen Männern. Als sich die Ereignisse überschlagen, George V. stirbt und Berties älterer Bruder Edward VIII. überraschend abdankt, wird Bertie unerwartet zum König gekrönt und sucht erneut Logues Hilfe: Am Vorabend des Zweiten Weltkriegs muss er das Volk in einer Rede stotterfrei auf den Kampf einschwören.

Die Idee zum Drehbuch von “The King’s Speech” hatte Autor David Seidler bereits vor vielen Jahren, wartete aber noch bis zum Tode der Queen Mum, bevor er seinem Herzensprojekt (auch er war einst ein Stotterer) nachgehen konnte. Mit vier Auszeichnungen in den Kategorien bester Film, beste Regie, bester Hauptdarsteller und bestes Originaldrehbuch bei der Oscarverleihung 2011 wurde seine Einfühlsamkeit belohnt. Auch auf der Bühne des “Teatro Español” wird die Geschichte dank der glänzenden Arbeit der Dramaturgin Magüi Mira gekonnt umgesetzt.