El Caminito del Rey: Wiedereröffnung eines der gefährlichsten Wanderwege der Welt

27.03.2015 - Meike von Lojewski / Madrid für Deutsche 

“El Caminito del Rey”, der “Kleine Königsweg” - jedem erfahrenen Bergwanderer ist dieser Name ein Begriff. Er steht für den Klettersteig Spaniens schlechthin und galt auch weltweit als einer der gefährlichsten Wanderpfade überhaupt. Knapp drei Kilometer führt er in 100 Meter Höhe durch die Schluchten des Flusses Guadalhorce in der Provinz Málaga und war bekannt für seine schwindelerregenden Blicke in die Tiefe sowie grenzenlosen Nervenkitzel.

Doch dieser Nervenkitzel hatte seinen Preis: Der Weg, der ursprünglich gebaut worden war, um die Wasserkraftwerke am “Desfiladero de los Gaitanes” der “Sociedad Hidroeléctrica del Chorro" mit Material versorgen zu können, war im Laufe der Jahre stark verfallen. An manchen Stellen waren die Betonplatten herausgeschlagen und rostige Stahlträger waren übrig. So starben 1999 und 2000 insgesamt vier Menschen, so dass die Lokalregierung Anfang und Ende des “Caminito” 2001 einfach abbaute. Die Begehung wurde unter Strafe gestellt. Trotzdem war das Betreten weiterhin durch einen ursprünglichen älteren Steig möglich, was für besondere Gefahrensucher noch einen extra Kick bedeutete.

Bereits im Jahr 2006 war beschlossen worden, die nötigen Sicherheitsvorkehrungen zu treffen, um weitere Todesfälle zu vermeiden. Doch die Wirtschaftskrise kam dazwischen – das für den “Caminito” eingeplante Geld wurde an anderen Stellen dringender benötigt. Im Frühjahr 2014 endlich konnten dann doch die Restaurierungsarbeiten beginnen. Ein aufwendiges Unterfangen, bei dem spezialisierte Arbeiter und Helikopter für den Transport des Materials eingesetzt wurden. Nun sorgen neue Holzplanken, Sicherheitsleinen und Absicherungen gegen Steinschlag für die Sicherheit der Kletterer.

Pünktlich zu Ostern, am 28. März, wird der “neue Caminito” wieder für die Öffentlichkeit geöffnet. Der Besuch des frisch restaurierten Pfades wird künftig reglementiert und nach einer dreimonatigen Testphase kostenpflichtig sein: sechs Euro pro Person werden verlangt. Eine rechtzeitig Reservierung empfiehlt sich, denn täglich dürfen nicht mehr als 400 bis 600 Wanderer auf den Steig und allein für die Osterwoche haben sich bereits 33.000 Kletterer angemeldet. Die nächsten freien Termine gibt es erst wieder im Mai. Insgesamt werden laut einer von der Regierung in Auftrag gegebenen Studie jährlich bis zu 250.000 Touristen auf dem “Caminito” erwartet. Damit wird der Wanderweg zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor in der Region Málaga.

Seinen früheren Schrecken scheint der Steg daher ein wenig verloren zu haben, doch eines ist in jedem Fall sicher: Die Kletterer können sich nach wie vor auf spektakuläre Aussichten freuen! Die Landschaft mit ihren steil abfallenden Sandsteinfelsen, dem in der Tiefe glitzernden Wasser und den rauen Felsen ist auch ohne zusätzlichen Nervenkitzel atemberaubend.

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