HINTERGRUND: Atocha - Ein tropischer Garten mitten in Madrid

19.12.2011 - Meike von Lojewski / Madrid für Deutsche 

Von aussen sieht sie aus wie ein Bahnhof, von innen wie ein überdimensionales
Gewächshaus - die Estación de Atocha mitten im Herzen von Madrid. Die alte
Bahnhofshalle ist berühmt für ihre Deckenkonstruktion aus Gusseisen und Glas, die
zwischen 1888 und 1892 im Jugendstil von dem aus Bilbao stammenden Architekten
Alberto del Palacio Elissague erbaut wurde. Gut 100 Jahre fuhren die Loks in die prächtige Halle mit dem gewölbten Dach, bis 1992 eine neue Zugverbindung zur EXPO nach Sevilla von Nöten wurde und der Stararchitekt Rafael Moneo eine neue Halle errichtete. Nun gab es auf einmal Platz für einen fantastischen Platz in der spanischen Hauptstadt: ein tropischer Palmengarten mit einem kleinen Schildkrötenteich und einer Atmospäre, die zu einem entspannten Kaffee oder Bummel allein, zu zweit oder mit der ganzen Familie einlädt. Obwohl hier tagtäglich Tausende von Menschen unterwegs sind - Atocha ist für viele Madrilenen der wichtigste Verkehrsknotenpunkt auf dem Weg zur Arbeit, in die Schule oder auf Reise - macht es tatsächlich Spass, sich bei den angenehmen Temperaturen in eines der Restaurants oder Cafés zu setzen und dem bunten Treiben zuzusehen. Besonders empfehlenswert ist dies gerade jetzt im Winter, wo es andernorts zu kalt und nass ist und ein Spaziergang nicht wirklich Freude bereitet. Ausserdem gibt es in dieser
Jahreszeit auch kleine Stände mit heissen Maroni oder Churros mit heisser Schokolade, so dass die Bahnhofshalle zu einem richtig attraktiven Ausflugsziel wird.
Nicht zuletzt überrascht der gigantische Wintergarten auch durch seine Vielzahl an
Pflanzen: Mehr als 7.000 aus 400 verschiedenen Arten gibt es davon, die Atocha zu einer grünen Oase machen. Und das Gezwitscher von Spatzen und Schwalben lässt einen fast vergessen, dass man sich inmitten einer mehrfachen Millionenstadt befindet.

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