HINTERGRUND: Energie, die einfach da ist

26.02.2012 - Doris Oberleiter / Madrid für Deutsche 

Der Erfolg und das Wachstum erneuerbarer Energien in Spanien kann sich sehen lassen. Innovationen in diesem Bereich kommen unter anderem auch vom deutschen Unternehmen Rehau.

Erneuerbare Energien – der Begriff ist in aller Munde. Gerade als im vergangen Jahr über die Zukunft der Klimapolitik nach Ablauf des Kyoto-Protokolls diskutiert wurde, sind Wasserkraft, Windenergie, solare Strahlung, Erdwärme und Biomasse meist als Weg zur Senkung des CO2-Ausstoßes genannt worden. Auch in Spanien wird seit Jahren auf erneuerbare Energien gesetzt. Ursprünglich lag die Aufmerksamkeit dabei mehr auf dem Bereich regenerativer Stromerzeugung, das heißt Windkraft und Photovoltaik, zunehmend wird der Fokus aber auch auf thermische Energien wie Geothermie, Biomasse oder Nahwärme gelegt. Der langfristige Investitionsplan der spanischen Regierung sieht vor, die Wirtschaft und insbesondere die Industrie in Richtung Nachhaltigkeit zu bewegen. Dieses Vorhaben wird mit Förderprogrammen und dem Aktionsplan PANER (Plan de Acción Nacional de Energías Renovables 2011-2020) unterstützt.

Dass die Bemühungen Früchte bringen, beweisen Statistiken. 11,4 Prozent der Primärenergie stammen bereits aus erneuerbaren Energiequellen, der Wert ist in den letzten Jahren dabei kontinuierlich gestiegen. Betrachtet man nur die Stromerzeugung, so kamen im Jahr 2010 bereits rund 35 Prozent des erzeugten Stromes aus erneuerbarer Energie. Und glaubt man Untersuchungen des Fraunhofer-Institutes ist das Potenzial zur weiteren Verbesserung der Energiebilanz groß. Der Studie zufolge hat Spanien die Kapazität, bis ins Jahr 2020 26 Prozent des Energieverbrauches aus Windenergie, Erdwärme und Co. zu generieren.
Erneuerbare Energien kommen dabei nicht nur der Umwelt zu Gute. Durch den wachsenden Markt werden auch Arbeitsplätze geschaffen – ein positiver Nebeneffekt, der Spanien in Zeiten von Rekord-Arbeitslosigkeit besonders freuen dürfte. Für die gelungene Umsetzung solcher Techniken bedarf es allerdings Wissen, Know-How und Innovationsstärke. Ein Unternehmen, dass diese Eigenschaften in zahlreichen Projekten in Spanien bewiesen hat ist Rehau.

Das Familienunternehmen mit Sitz in Oberfranken beschäftigt mittlerweile rund 15.000 Mitarbeiter an 170 Standorten weltweit. Im Bereich Bau ist das Unternehmen führender Anbieter polymerbasierter Lösungen, das umfasst Rohrsysteme, Isolationen und vieles mehr. Mit innovativen, ganzheitlichen Lösungen trägt Rehau dazu bei, Energieverluste zu reduzieren, Energie effizient zu erzeugen und sie ebenso effizient zu nutzen. Dabei wird viel Arbeit und Geld in den Bereich Forschung investiert, neue Werkstoffe werden entwickelt, neue Rezepturen und Verfahren zur Serienreife gebracht. Das Ergebnis sind wirkungsvolle Lösungen für den Klimaschutz.
So eine Lösung ist auch beim Projekt Teatro Infantil Madrid gelungen. Wo früher Soldaten ihre Unterkünfte hatten, bereichern in Zukunft Theateraufführungen und viele bunte Veranstaltungen das kulturelle Leben von Madrid. Die ehemalige Kaserne aus rotem Backstein wurde für den Umbau komplett entkernt. Um eine Ressourcen-schonende und effiziente Klimatisierung zu ermöglichen, entschied sich das ausführende Ingenieurbüro Eneres für die Nutzung von Erdwärme. Systeme von Rehau werden das Gebäude in Zukunft mit Energie und Wärme aus dem Erdreich versorgen. Das beispielhafte Projekt wurde im Frühjahr 2011 auf dem ersten Kongress zur effizienten Klimatisierung „I Congreso de Climatización Eficiente CLIMA+“ in Madrid als Vorreiter im Bereich Nutzung geothermischer Ressourcen vorgestellt und als „Innovativstes Projekt für erneuerbare Energien“ ausgezeichnet.

Ein weiteres beispielhaftes Projekt ist die Installation eines Fernwärmesystems im kleinen Dorf Okina in der baskischen Provinz Álava. Mit der Installation des Systems wurden gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Die Bewohner werden in Zukunft mit kostengünstiger, alternativer Energie versorgt, der Rohstoff Holz ist in großen Mengen vorhanden und die anfallenden Holzreste von Rodungen werden sinnvoll verwertet und durch die Bauarbeiten und den Betrieb des Fernheizwerkes wird gleichzeitig auch Beschäftigung geschaffen. Mehr als 65 Prozent der Bewohner können über die neue Anlage mit Warmwasser und Heizung versorgt werden. Das Projekt wurde auf der Expobioenergía, der wichtigsten Branchenmesse Spaniens mit einem Innovationspreis ausgezeichnet.

Auch in Zukunft will das Unternehmen mit Niederlassungen in Barcelona, Bilbao und Madrid ähnliche Projekte gezielt vorantreiben, denn Rehau ist überzeugt: „Die besten Energien sind die, die nicht erst aufwändig erzeugt werden müssen, sondern einfach da sind – und das in unendlicher Menge.“

Mehr Informationen zu Rehau unter: www.rehau.es

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