HINTERGRUND: Madrid feiert ihren Schutzpatron: San Isidro

11.05.2012 - Meike von Lojewski / Madrid für Deutsche 

Kommende Woche ist es wieder soweit: San Isidro ist das wichtigste, lebendigste und symbolhafteste Fest in Madrid des ganzen Jahres. Die Feierlichkeiten um den San Isidro Madrid dauern ganze neun Tage an, angefangen beim Freitag vor dem 15. Mai bis zum darauffolgenden Sonntag. Doch was genau wird eigentlich gefeiert?

Isidro war ursprünglich ein Bauer, der in seiner Jugend als Knecht eines Barons arbeitete. Er tat dies stets fleissig, ohne dabei das Gebet und die Nächstenliebe zu vergessen. Die anderen Knechte waren eifersüchtig auf ihn und behaupteten gegenüber dem Baron, das Isidro seine Arbeit vernachlässigen würde. Als dieser dem nachging, fand er Isidor betend, während zwei weisse Stiere, die von Engeln geleitet wurden, pflügten. Zudem vollbrachte Isidro viele Wohltaten und wurde so als “bäuerlicher/arbeitender Heiliger” zum Schutzpatron von Madrid ernannt.

Am 15. Mai 1622 wurde Isidro heilig gesprochen. Seitdem ist dieser Tag offizieller Feiertag. Zunächst beging man den Festtag des heilig gesprochenen Patrons lediglich mit einer einfachen Prozession bis zur Ermita des heiligen San Isidro, in der heute auch seine Überreste zu finden sind. Mittlerweile wird allerdings der religiöse Teil des Festes kaum noch wahrgenommen. Es ist ein enormes Kulturspektakel mit Konzerten und Opern, wichtigen Stiefkämpfen in “Las Ventas”, Kunstausstellungen und vielem mehr. Am Wochenende finden üblicherweise viele Partys um den Plaza de las Vistillas, Plaza de San Andrés und Puente de Segovia im Stadtviertel Austrias statt. Nachts werden viele Getränke- und Imbissstände aufgebaut. Dabei muss man viel Geduld mitbringen, wenn man bei den Menschenmengen etwas zu Trinken oder zu Essen ergattern möchte.

Die “Colegiata de San Isidro” ist übrigens Madrids monumentalste Barockkirche. Sie wurde 1651 noch vor ihrer Fertigstellung geweiht und war mehr als 100 Jahre Madrids provisorische Kathedrale: von 1885 bis zur Weihung der Almudena 1993. Der Bau mit seiner ernomen Kuppel und den geräumigen Seitenkapellen hatte dafür genau die richtigen Ausmasse.

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