HINTERGRUND: Stierkämpfe zu San Isidro

11.05.2009 - Clementine Kügler 

Der Madrider Stadtheilige wird am 15. Mai gefeiert. San Isidro Labrador war ein gottgläubiger Bauer und ist heute der Schutzpatron der spanischen Hauptstadt. Sein Todestag wird mit Musik, Tanz und Straßenfesten gefeiert, bei dem Madrid sich besonders volkstümlich („castizo“) zeigt.

Und jedes Jahr, seit 1947, findet rund um den Feiertag im Mai in Madrid die weltweit wichtigste Stierkampf-Saison statt. Manche bezeichnen die Fiesta de San Isidro deshalb als die „Weltmeisterschaft“ des Stierkampfes. Die 1931 eingeweihte Arena Las Ventas füllt sich jeden Nachmittag um 19 Uhr mit 23 800 Spaniern und Touristen, Laien und Experten. 18 000 haben ein Dauerabonnement.

Auf dem Programm stehen bis zum 7. Juni insgesamt 24 “corridas”, zwei “corridas de rejones” und drei “novilladas con picadores”. Bei einem normalen Stierkampf erledigen drei Stierkämpfer nach einem komplizierten Ritual sechs Stiere. Bei den „corridas de rejones“ werden die Stiere vom Pferd aus getötet, die „novilladas“ werden von “Lehrlingen“ ausgerichtet, die noch nicht in den Stand eines Stierkämpfers aufgestiegen sind, aber zu entdecken sind.

Zu den Größen der diesjährigen Fiesta de San Isidro gehören: Sebastián Castella, El Cid, Alejandro Talavante, José María Manzanares, Morante de la Puebla und Miguel Angel Perera. Aber nicht nur die Stierkämpfer, auch die Züchter und die Herkunft der Stiere sind von großer Bedeutung.

Anschließend treffen sich die Kritiker und Experten (Aficionados) in den reich geschmückten Bars, um das Geschehen zu kommentieren und die eine oder andere Köstlichkeit zu verspeisen. Rabo de Toro (Stierschwanz) steht in allen Tavernen auf der Karte. Schwieriger ist es mit den Stierhoden (Criadillas), die bei den einen als Köstlichkeiten zur Stierkampfzeit gelten, und von anderen als ganzjähriges Gericht keine besondere Aufmerksamkeit verdienen.

Typische Bars und Restaurants bei der Arena sind:
Los Timbales, C/ Alcalá 227, Tel.: 91 725 0768,
Los Clarines, C/ Bocangel 2, Tel.: 91 356 9859 oder
Puerta Grande, C/ Pedro Heredia 23, Tel.: 91 355 1087.
Im Stadtzentrum ist die 1830 von dem gleichnamigen Stierkämpfer gegründete Taberna de Antonio Sánchez empfehlenswert, C/ Mesón de Paredes 13, Tel.: 91 539 7826.

Die bestbezahlten Toreros nächtigen auch heute noch im Hotel Wellington, die Mittelklasse ging früher ins Hotel Victoria und die auf den Euro achten müssen, ruhen sich im Hostal Matute aus, wo die Capas dann farbenprächtig über den Balkonen hängen.

Canal + überträgt bis zum 31. Mai die Stierkämpfe live aus der Arena, was für spanischsprechende Laien gar kein schlechter Anfang ist, da viel erklärt wird, was man in der Arena, wenn man nicht fachmännisch begleitet wird, vielleicht nicht begreift.

Karten kann man direkt in der Plaza de Toros de Las Ventas, C/ de Alcalá 237 kaufen, per Telefon (mehrsprachig): 902 150 025 oder unter www.taquillatoros.com. Je nach Lage, Sicht und Nähe zum Geschehen, Sonne oder Schattenplätzen variieren die Preise zwischen 4,50 und 126,90 Euro pro Abend. Die Kassen in der Arena sind an Kampftagen von 10 bis 19 Uhr bzw. bis zum Ausverkauf geöffnet, sonst von 10 bis 14 und 16 bis 19 Uhr. Info: 902 193 166

Mit einem Aufpreis von 23,5 Prozent kann man Tickets auch an anderen Stellen kaufen, beispielsweise in der Nähe der Puerta del Sol in der Taverne La Oreja de Oro, C/Victoria 9.

Hier das Programm: http://www.las-ventas.com/

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