INTERVIEW mit Francisco Belil: "Wir arbeiten sehr gut zusammen."

08.10.2007 - Das Gespräch führte Stefanie Claudia Müller 

Worauf sind Sie bei Siemens in Spanien besonders stolz? "Wenn die Hochgeschwindigkeitsstrecke Madrid - Barcelona Ende dieses Jahres eröffnet wird, dann wird Spanien über den schnellsten Zug der Welt verfügen. Siemens hat diesen Zug gebaut, mit dem man theoretisch diese Strecke in 2,5 Stunden zurücklegen kann." Wie wichtig sind deutsche Unternehmen und deutsche Kunden für Spanien? "Die deutsch-spanischen Beziehungen sind sehr wichtig. Zehn Millionen deutsche Touristen kommen jährlich und fast eine Millionen Deutsche leben hier. Es gibt sehr solide wirtschaftliche Beziehungen zwischen beiden Ländern. Die Zusammenarbeit funktioniert sehr gut, wir lernen von einander. Die Deutschen beeindrucken uns mit ihrer Planungsfähigkeit und wir überzeugen durch unser Improvisationstalent." Hat Eons Schlacht um Endesa nicht die Beziehungen getrübt? Viele Deutsche sind doch sicher vorsichtig, wenn sie nun in Spanien investieren wollen, oder? "Aus dem Übernahmekampf um Endesa haben beide Länder viele Lektionen gelernt. Deutsche Unternehmen lassen sich jedoch deswegen nicht von Investitionen in Spanien abhalten. Sie fragen uns jetzt einfach vorher, was man machen muss, um nicht auf dieselben Probleme zu stossen. Es ist jedoch sicher, dass deutsche Direktinvestitionen in Zukunft nicht mehr von Großunternehmen kommen werden, die in anderen Ländern billigere Arbeitskräfte finden können, sondern eher vom Mittelstand. Da bewegt sich derzeit viel, vor allem im Bereich der neuen Energien." Lohnt es sich denn überhaupt noch, in Spanien zu investieren? Müssen wir nicht einen deutlichen wirtschaftlichen Einbruch erwarten? "Spaniens Konjunktur wird sich abkühlen. Im kommenden Jahr wird die Wirtschaft wahrscheinlich weniger als drei Prozent wachsen, aber damit immer noch mehr als der EU-Durchschnitt. Die Aussichten sind damit weiter gut."

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