MBA-SERIE: Instituto de Empresa

18.09.2008 - Jenna Steenken/ Stefanie Claudia Müller 

Als zweitbeste MBA-Schmiede Spaniens gilt die Madrider Business Schule Instituto de Empresa, kurz IE genannt. Mit einer eigenen Infrastruktur unterstützt die IE explizit ihre Studenten bei der Umsetzung eigener Geschäftsideen und verlangt im Vergleich zu anderen MBA-Anbietern dieses Formats relativ niedrige Studiengebühren.

Die IE Business School ist eine der führenden Ausbildungsstätten für Jungunternehmer in Europa. In den Rankings von Financial Times und Economist belegt das MBA-Programm regelmäßig Plätze unter den Top Fünf. Neben dem Schwerpunkt auf Entrepreneurship legt die IE Business School ein besonderes Augenmerk auf Themen zu sozialer Verantwortung wie Ethik, Nachhaltige Entwicklung, Umweltschutz oder Diversity Management. Eine Besonderheit an der IE ist die Zweisprachigkeit. Die meisten Programme kann man in Spanisch oder Englisch absolvieren und zum Teil auch einzelne Programmeinheiten in verschiedenen Sprachen belegen.

Im Unterschied zur IESE gehört das IE erst seit zehn Jahren zu den spanischen Topschulen. „Es hat von dem wirtschaftlichen Boom Spaniens und der zunehmenden Bedeutung Madrids profitiert”, sagt Martín Cavanna. Gerade viele nicht gläubige ausländische Studenten ziehen die 1973 von dem adligen Unternehmer Diego Alcázar y Silvela gegründete MBA-Schmiede wegen ihrer Neutralität und Unabhängigkeit von religiösen Organismen vor. Ethik spielt auch ohne einen Orden im Hintergrund eine große Rolle. Zahlreiche Netzwerke gibt es schon allein über den Standort in Madrid, Finanzzentrum des Landes, sowie wegen des guten Standings der Lehrkräfte, von denen viele selbst Unternehmer sind. Im Wechsel mit IESE und ESADE belegt die Schule regelmäßig bei den Rankings den ersten Platz der besten spanischen MBA-Programme und liegt bei den internationalen Auszeichnungen auch immer ganz vorne.

Besonders herausragend ist der Online MBA, der so von den anderen Schulen nicht angeboten wird. Das vor allem auf globale Führungskräfte ausgerichtete Studium dauert 18 Monate und umfasst drei Studienabschnitte. Der Unterricht findet ausschließlich online statt. Von Montag bis Donnerstag gibt es Online-Diskussionen und die Teilnehmer müssen den Stoff vorbereiten. Samstags folgt dann die asynchrone Videokonferenz. Dabei arbeiten sie in internationalen Teams zusammen. Gerade die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Kulturen und Zeitzonen wissen viele Manager zu schätzen, die tagtäglich ihre Geschäfte global abstimmen müssen. Für jeden Studienabschnitt werden neue Teams gebildet. Ergänzend zum Online-Unterricht gibt es sogenannte „Community Integration Days“, zwei- bis dreitägige Treffen in verschiedenen Städten wie New York, London oder München mit Konferenzen und Firmenbesuchen.

Seit 2006 bietet die IE Business School parallel zu den Core Courses auch das Accelerate Programme - eine Reihe von Veranstaltungen, die in Soft-Skills wie "Strategic Communication and Negotiation", "Leadership, Coaching and Teambuilding" sowie "Career Management" fit machen.

Im letzten Studienabschnitt besteht die Möglichkeit zu Austauschprogrammen mit Business Schools in Amerika, Lateinamerika, Europa und Asien. Während dieser Zeit bietet das IE mit dem Venture Lab besondere Unterstützung für die Entwicklung eigener Geschäftsideen mit der Möglichkeit, sich in Personal Entrepreneurship, Corporate Entrepreneurship, Family Business und Social Entrepreneurship zu spezialisieren.

Auch die Größe und ideale Lage des IE-Campus im Zentrum von Madrid gefällt vielen ausländischen Studenten. „Die Schule ist klein, weswegen man sehr leicht Kontakte knüpfen kann, die später für das Berufsleben sehr wichtig sind. Zudem lernt man durch die hohe Anzahl an ausländischen Mitschülern viel über andere Kulturen”, berichtet die Deutsche Katrin Steinwandel, die nach ihrem Master bei ihrem Arbeitgeber Siemens direkt aufstieg.

Die 33-Jährige wechselte in die Merger & Acquisition-Abteilung. Inzwischen arbeitet sie in der Investors Relations-Abteilung. „Ohne das beim IE erworbene Wissen wäre diese Wende in meinem Berufsleben nie möglich gewesen”, sagt Steinwandel. Sie lobt die individuelle Betreuung: „Auch für die persönliche Entwicklung war die Zeit in Madrid sehr wichtig“, sagt Steinwandel rückblickend. Dabei erinnert sie sich vor allem an die Toleranz, die man bei den verschiedenen Kulturen im Klassenzimmer aufbringen muss. „Das fängt schon bei der Pünktlichkeit an, die nicht für alle Nationalitäten gleich wichtig ist“, sagt Steinwandel.

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