NEWS: Deutsche Unternehmen in Spanien erwarten Aufschwung frühestens ab 2010

03.01.2009 - Madrid für Deutsche 

Trotz der massiven Verschlechterung gesamtwirtschaftlicher Daten und deutlicher Krisenszenarien in einzelnen Branchen der spanischen Wirtschaft beurteilen die deutschen Unternehmen vor Ort ihre Geschäftslage im Herbst 2008 mehrheitlich als positiv. 55 Prozent der Unternehmen bezeichnen ihre Geschäftslage als zufriedenstellend und 28 Prozent als gut. Dies geht aus der Umfrage „Deutsche Unternehmen in Spanien" hervor, die von der Deutschen Handelskammer für Spanien und der IESE Business School im Herbst 2008 durchgeführt wurde.

Gegenüber den Ergebnissen der vorangegangenen Befragungen aus den Jahren 2004 und 2006 bedeuten die Ergebnisse jedoch eine deutliche Verschlechterung. Für das Jahr 2009 rechnen nur 12 Prozent der befragten Unternehmen mit einer Verbesserung der wirtschaftlichen Situation, 66 Prozent erwarten eine Besserung für die Jahre 2010 bis 2012. Nur 17 Prozent der befragten Unternehmen planen, im neuen Jahr Personal einzustellen. 31 Prozent planen neue Investitionen.

Die Bedeutung der Probleme des betrieblichen Alltags haben sich im Vergleich zur Vorauflage der Befragung verändert. „Zahlungskonditionen und -moral“ sind als Hauptsorge in den Vordergrund gerückt, gefolgt von „Effizienz der öffentlichen Verwaltung“ und „Politik und Handhabung staatlicher Subventionen“. Der Faktor „Autonomiestreben“, in Gestalt weiterentwickelter Sprachpolitik und zusätzlichem Kostenfaktor für die Unternehmen, hat seit 1993 stetig an Bedeutung gewonnen und rangiert inzwischen auf Platz sechs.

In Spanien sind über 1 100 deutsche Unternehmen mit Tochterfirmen oder Beteiligungen vertreten, über 300 von ihnen mit eigener Produktion. Innerhalb der ausländischen Unternehmen in Spanien sind die deutschen Firmen am zahlreichsten. 50 Prozent der deutschen Unternehmen in Spanien sind in Katalonien ansässig, gefolgt von Madrid mit 35 Prozent. 40 Prozent der deutschen Unternehmen in Spanien sind im Handel aktiv, 30 Prozent im Industriesektor und 30 Prozent in der Dienstleistungsbranche.

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