NEWS: Deutschland ist wieder gefragt in Spanien

18.01.2011 - Stefanie Claudia Müller 

Erstmals werden die deutsch-spanischen Regierungskonsultationen zu einem Krisen-Treffen. Kanzlerin Merkel reist Anfang Februar nach Madrid, um im Detail zu studieren, wie die spanische Bankensituation wirklich aussieht und in welcher Lage sich der Immobilienmarkt in Spanien befindet. Sie will viele und richtige Daten und sie will mit Vertretern der spanischen Wirtschaft sprechen. Merkel will dabei vor allem den Spaniern zeigen, wo es lang geht: Das Land muss ihrer Meinung nach die Arbeitslosigkeit in den Griff kriegen und die Neuverschuldung stoppen.

Erstmals werden deswegen deutsche Unternehmer und Gewerkschaftsvertreter mitreisen, um den Spaniern von ihren Wegen aus der Krise zu berichten. “Aber es soll nicht einseitig laufen, dass nur Spanien in die Lehrstunde geht. Auch wir wollen über gute Dinge in unserem Land berichten, zum Beispiel die Risikokontrolle der spanischen Notenbank”, heißt es aus Regierungskreisen. Dennoch sei unbestritten, dass man Deutschland wirtschaftlich bewundere und jetzt noch mehr, wo das Land als erstes der EU wieder über ein starkes Wachstum verfügt. Der PSOE-Think Tank Fundación IDEAS wird in der kommenden Woche nicht umsonst ein Seminar organisieren, um die Pensionssysteme zu vergleichen. Tenor ist aber auch hier: Was können wir von den Deutschen lernen?

Das ist eine positive Entwicklung. Denn in Spanien hatte es zuletzt in den Medien starke Kritik gegenüber der strengen Führung Merkels innerhalb der EU gegeben. In einigen Zeitungen wird auch die Theorie vertreten, dass Deutschlands Banken ein Interesse hätten, Spanien auf den Boden zu zwingen. Wieder andere vertreten die Meinung, dass Merkel mit ihren Reisen nach Spanien, Frankreich und Portugal nur Panik schüren wolle, um endlich einen Grund zu haben, den Euro zu sprengen und wieder zur D- Mark zurückzukehren. In Deutschland hatten bereits einige Wirtschaftstitel Propaganda für einen Ausstieg verschiedener Länder aus dem Euro und teilweise für eine “Beerdigung” des Euros gemacht.

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