NEWS: Die Zukunft in Flammen

17.08.2009 - Aglaia Gruber 

In den letzten Monaten wurde in zahlreichen Gebieten Spaniens höchste Brandgefahr ausgerufen. Die Temperaturen erfuhren in den Gegenden von Madrid, Kastilien und Aragón einen Anstieg von 3°C (im Vergleich zum Zeitraum: 1971-2000).
„Seit Beginn des Sommers sind 25 Großbrände verantwortlich für 65 Prozent der verbrannten Gesamtfläche dieses Jahres. Aufgrund der Temperaturanstiege und länger anhaltenden Hitzewellen treten Großbrände nicht nur häufiger auf, sondern werden auch immer gefährlicher“, sagt Miguel Ángel Soto von Greenpeace.

Die sogenannten „Incendios de Alta Intensidad“ (Brände mit hoher Intensität), welche aufgrund hoher Temperaturen, warmem Wind und niedriger Luftfeuchtigkeit entstehen, sind extrem schädlich und gefährlich. Deren Kontrolle wird unmöglich, wenn sich nicht bald die Klimabedingungen ändern. Diese Art von Bränden treten auch auf Waldflächen in der Nähe von Wohngebieten auf, was eine große Gefahr für die Bevölkerung und deren Besitz darstellt. (z.B. in Collado Mediano, Madrid, im Juli dieses Jahres).

„Wie wir 2006 in Galicien oder kürzlich auf „La Palma“ (Kanarische Inseln) oder in „El Arenal“ (Ávila) gesehen haben, werden die Waldbrände immer mehr zu einem Problem der öffentlichen Sicherheit“, betonte Miguel Soto.

Dieses Jahr sind in Spanien bist jetzt neun Personen den Flammen zum Opfer gefallen, was das Jahr 2009 zum drittschlimmsten des letzten Jahrzehnts macht. Auch wenn die Waldbrände insgesamt in den letzten zwei Jahren in Spanien zurückgegangen sind, bestätigt die hohe Anzahl und Intensität der „Großbrände“ im Juli dieses Jahres die steigenden Tendenzen.

Die immer häufiger auftretenden Waldbrände, die über eine Fläche von 500 Hektar hinausgehen, sind laut Forschern des Expertenteams für Klimawandel der UNO auf einen stetigen Anstieg der Temperaturen, Rückgang des Niederschlags und eine höhere Intensität der extremen klimatischen Naturerscheinungen (Hitzewellen, etc.) zurückzuführen. Der Klimawandel in Verbindung mit der ländlichen Verwahrlosung und einer fehlenden Bewirtschaftung von Gebieten und Verwertung von Feuerholz führt zu einer höheren Brennbarkeit des Bodens und einer schnelleren Verbreitung des Feuers im Falle eines Brandes.

Die Waldbrände weltweit verursachen zehn Prozent der Gesamtausstöße von Treibhausgasen, welche verantwortlich für den Klimawandel sind, der wiederum Großbrände begünstigt. Um diesen Teufelskreis zu bekämpfen, müssen laut Greenpeace radikale Änderungen vorgenommen werden, wie die drastische Reduzierung der Emission von Treibhausgasen.

Miguel Soto hofft auf den Klimagipfel in Kopenhagen, der im Dezember des Jahres stattfinden wird. „Kioto ging einen kleinen Schritt, Kopenhagen muss einen Riesensprung machen“, fordert Soto, „und die Rolle Spaniens in diesem Vertrag mit der Menschheit liegt in den Händen von José Luis Rodríguez Zapatero.“

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