NEWS: Faule Kredite steigen bei der Caja Madrid am stärksten an

29.01.2008 - HSCB Trinkaus/Stefanie Claudia Müller 

In der letzten Woche berichteten die Caja Madrid, die BBVA, die Grupo Banco Popular und die Banco Sabadell vorab über die Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr. Viel Augenmerk richtete sich dabei auf eine Kennziffer: Wie stark steigen die Non-Performing-Loans (NPLs) an?

Drei Bankengruppen liegen hier in einer vergleichbaren Größenordnung: Die Grupo Banco Popular berichtete einen Anstieg auf Jahressicht von 0,72 Prozent auf 0,83 Prozent. Die NPLs der Caja Madrid stiegen im gleichen Zeitraum von 0,62 Prozent auf 0,90 Prozent, die der BBVA von 0,83 Prozent auf 0,88 Prozent. Lediglich die Banco Sabadell liegt mit 0,47 (Vorjahr 0,39 ) deutlich unter den Wertberichtigungen der anderen Banken. Bei allen Instituten ist die Absicherungsquote der Darlehen im Verzug zwischen 210 und 240 Prozent.

Bei der Caja Madrid ist der Anstieg der NPLs am größten, von einem „moderaten“ Anstieg (wie in der Ergebnismeldung bezeichnet) würden wir daher nicht sprechen. Die genannten NPLs beziehen sich auf das gesamte Portfolio und nicht nur auf Hypotheken, die geringere Wertberichtigungen aufweisen. Lediglich die BBVA zeigte getrennt den Anstieg der NPLs im Hypothekenportfolio von 0,55 Prozent Ende 2006 auf 0,73 Prozent Ende 2007. Caja Madrid-Präsident Miguel Blesa hat erst vor wenigen Tagen zugegeben, wenn die faulen Kredite einmal ansteigen, werden sie ganz schnell ein Loch in die Kasse reissen.

Wie sind die Zahlen im spanischen Vergleich einzuordnen? Die Daten der Banco de España wurden bis zum 3. Quartal erhoben und weisen für alle Darlehensarten ein NPL von 0,84 Prozent aus, für private Hypothekendarlehen liegen die durchschnittlichen NPLs bei 0,65 Prozent. Wenn es bei einzelnen Banken negative Überraschungen geben sollte, dann dürften diese nicht aus dem klassischen Immobilienportfolio, sondern aus den Darlehen an Bauträgern kommen.

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