NEWS: Willkommen zurück!

10.01.2013 - Susanne Schwarz 

Heute ist Montag, der 7. Januar 2013 und das Leben – das Alltagsleben – hat Spanien wieder. „Was du heute kannst besorgen, verschiebe nicht auf morgen“: Diese mahnende Weisheit unserer Grosseltern, ist im „Mañana-Land“ in vielerlei Hinsicht ohnehin ein Wink aus dem All, doch in der Zeit vom 24.12. bis zum 6.1. scheint es, als wäre sie geradezu ein Fluch, den man bannen müsse. Dabei besteht gar kein Grund, das neue Jahr mit Unbehagen zu verschieben, es hat bereits mit vielen, guten Botschaften begonnen, nur fiel es nicht auf, in der zweiwöchigen Weihnachtsauszeit.

Der spanische König feierte seinen 75. und erklärte sich vor laufender Kamera fit und guter Dinge den Thron nicht zu verlassen. Wenn das keine gute Nachricht ist! Spaniens marode Banken reiben sich zufrieden die schmutzigen Hände und suhlen sich in den fetten Hilfskrediten der EU. Das bringe, so Bankia-Boss José Ignacio Goirigolzarri, „viel Ruhe nach den Sorgen um die Liquidität und sei ein deutliches Zeichen des Vertrauens in die eigene Zukunft und die seiner Kunden“. Na bitte, geht doch. Madrid jubelt über einen Rückgang der Arbeitslosigkeit im vergangenen Dezember von 1,2 Prozent. Man sieht Licht am Ende des Tunnels, fühlt sich in seiner Sparreform bestätigt und wischt das nervige Gewerkschaftsmaulen, es handele sich lediglich um ein leichtes Plus Dank der Saisonarbeit, großzügig vom Tisch. Ein Trend ist ein Trend und bei 5,8 Millionen Arbeitslosen im Land (rechnet man die nicht Registrierten hinzu), ist so ein saisonaler Rückgang zum Jahresende doch ein sehr schöner Erfolg zu Jahresbeginn.

Und, dass man sich hinterrücks an den Reservefonds der Sozialversicherungen bedient hat, ist bitteschön auch eine gute Meldung. Damit konnte man nämlich eigene, „bedenkliche“ Staatsschuldenpapiere kaufen und dringende Sofortzahlungen leisten. Ist ja auch nur vorübergehend. Selbstverständlich gibt man „Geliehenes“ wieder zurück, sobald es einem wieder besser geht. Mañana. Kein Wunder also, dass der Bürger sich eine vierzehntägige Auszeit genommen hat: Er brauchte die Zeit Kraft zu tanken, all die guten Neujahrsnachrichten zu verkraften und das zu verdauen, was noch kommt. In diesem Sinne: Willkommen zurück!

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