NUTZWERT: Freundeskreis des Deutschen Archäologischen Instituts Madrid gegründet (DAI)

17.03.2008 - Uwe Scheele 

Unter der Schirmherrschaft des deutschen Botschafters in Madrid, Dr. Wolf-Ruthart Born, hat sich am 12. März der Verein “Freundeskreis des Deutschen Archäologischen Instituts Madrid” gegründet. Ziel dieses gemeinnützigen Vereins ist es, das Verständnis für die Archäologie in der Öffentlichkeit zu fördern. Außerdem wollen seine Mitglieder die Forschungsprojekte des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI) Madrid durch die Vermittlung von Sponsoren fördern und den wissenschaftlichen Nachwuchs mit Stipendien unterstützen.

Der Verein ist offen für alle, die sich für Archäologie interessieren und die Arbeit des DAI Madrid unterstützen wollen. Der jährliche Mindestbeitrag für Mitglieder beträgt 20 Euro. Zum kulturellen Rahmenprogramm des Freundeskreises gehören Vorträge, geführte Museumsbesuche, Besichtigungen von Ausgrabungen des DAI auf der Iberischen Halbinsel und in Marokko sowie Reisen zu archäologischen Stätten. Vorsitzender des Vereins ist Frank Abegg, als Stellvertreter wurden Stephan Oeller und Jorge Maier berufen.

Die Leiterin des DAI Madrid, Prof. Dr. Dirce Marzoli, begrüßte bei der Gründungsveranstaltung des Vereins “die institutionalisierte Hilfe für das Institut”. Seit der 50-Jahr-Feier des DAI Madrid vor fünf Jahren hätten namhafte deutsche Firmen, die auch in Spanien tätig sind, einzelne Forschungsprojekte gefördert. In seiner Übersicht über aktuelle Projekte des DAI Madrid nannte der wissenschaftliche Leiter des Instituts, Dr. Thomas Schattner, einige Beispiele für die Tätigkeit von Sponsoren. So seien die Grabungen auf der Insel Mogador bei Essaouira (Marokko) im vergangenen Jahr gleich von zwei deutschen, in Madrid ansässigen Firmen unterstützt worden. Während die Firma Stihl Freischneider zum Mähen der Maccia zur Verfügung stellte, habe die Firma ZF ein Motorboot bereit gestellt und dessen Reparatur übernommen. Die Unterstützung habe das Budget des DAI Madrid wesentlich entlastet. Finzanzielle Hilfen seien auch für die Organisation von Ausstellungen und Kolloquien willkommen.

Beim Forschungsprojekt in Mogador geht es um die Frage, warum die phönizischen Seefahrer im 7. Jahrhundert vor Christus sich so weit nach Westen vorgewagt haben. Wie auch aus anderen Projekten des DAI Madrid ersichtlich, stand offenbar die Suche nach Metallen im Vordergrund, denn die Iberische Halbinsel bot allen Völkern, die sich hier ansiedelten, einen reichen Vorrat an begehrten Metallen: Kupfer, Bronze, Eisen, Silber, Gold. So sei das heutige Spanien, Portugal und Marokko vor langer Zeit zu einem Schmelztiegel der Kulturen geworden.


Adresse:
Asociación de Amigos del Instituto 
Arqueológico Alemán de Madrid
(AMIGOS DAI)
Calle Serrano 159
E-28002 Madrid
Tel. 91 561 09 04 

www.dainst.de
www.amigos-dai.org

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