NUTZWERT: Heuschnupfen diesmal besonders heftig

13.04.2009 - Madrid für Deutsche/ UKV 

Heuschnupfen („fiebre de heno“ im Spanischen) – Ärzte sprechen auch von Pollinose, saisonaler allergischer Rhinitis oder Pollenrhinopathie – ist die überempfindliche Reaktion unseres Körpers auf verschiedene Umweltstoffe, etwa Blütenpollen. Die Pollen wirken als Allergene und lösen eine immunologische Reaktion aus. Dazu gehören vor allem tränende Augen, eine Rötung der Haut, eine laufende Nase und unter Umständen sogar Asthma.

Die vielen Regenfälle im Winter und die Luftverschmutzung in Madrid sorgen für ein schlimmes Frühjahr für Allergiker. Zu der ohnehin trockenen Luft und dem Wind der Hochebene kommt eine üppiger blühende Natur hinzu. Mit der Inhalation von Kortikoiden sollten die Betroffenen mindestens zwei Wochen vor Frühlingsbeginn beginnen, rät Javier Subiza, Präsident der Seiac (Sociedad Española de Alergología e Inmunología Clínica).

Was löst den Heuschnupfen aus? Die meisten Patienten leiden unter einer Allergie gegen Gräserpollen. Gräserpollen- und Baumpollenallergiker bzw. diejenigen, die gegen beides allergisch sind, machen rund 75 Prozent aller Heuschnupfenpatienten aus. In den meisten Fällen lassen sich die Beschwerden auf eine Gruppe von etwa einem Dutzend Pflanzen zurückführen.

Am Anfang einer vernünftigen Therapie steht daher die genaue Analyse, wogegen man überhaupt allergisch ist. Mithilfe verschiedener Tests kann der Arzt meist eine sehr genaue Diagnose treffen. Doch nicht nur Blüten-, Baum- und Kräuterpollen sind verbreitete Auslöser von Heuschnupfen. Viele Menschen leiden auch unter Tierhaar-, Nahrungsmittel-, Schimmelpilz oder Hausstauballergie.

Am günstigsten wäre es, man könnte die Natur im Frühjahr ganz vermeiden. Wenn das nicht geht, Masken und Sonnenbrillen nutzen. Zwischen 5 und 10 Uhr morgens ist die Belastung auf dem Land am stärksten: In dieser Zeit sollte man die Fenster schließen. Zwischen 22 und 24 Uhr nimmt die Konzentration stark ab, Zeit zum Lüften! In Städten wird die geringste Konzentration meist morgens zwischen 6 und 8 Uhr gemessen. Hier kann man sich informieren über die Werte in und um Madrid:

www.madrid.org/

Pollen setzen sich auch in der Wohnung fest. Deshalb: Saugen Sie in der Hochphase möglichst täglich Staub, um die Pollen zu entfernen. Vergessen Sie aber nicht, den Beutel regelmäßig zu leeren. Pollen setzen sich auch in der Kleidung fest. Lassen Sie die Straßenkleidung abends am besten außerhalb des Schlafzimmers und waschen Sie sich die Haare. So können Sie vermutlich deutlich besser schlafen. Schließen Sie im Auto zur Pollenzeit die Fenster! Sollte Ihr Fahrzeug keinen Pollenfilter halten, fragen Sie in der Werkstatt, ob sich dieser nachrüsten lässt.

Heuschnupfen sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen. Ohne Therapie kann die allergische Erkrankung gefährlich werden. Nach jahrelangem Verlauf kann es beispielsweise zu einem sogenannten „Etagenwechsel“ kommen. Dabei weitet sich die Allergie auf die Atemwege aus und kann unter Umständen sogar zu Asthma führen. Aber auch chronische Kopfschmerzen oder Hörschäden sind als Folgeerkrankungen bekannt. Deshalb sollten Sie, falls Sie eines der typischen Symptome bei sich beobachten, unbedingt einen Arzt aufsuchen. Der kann verlässlich klären, ob es sich um eine Erkältung, typische Sommergrippe oder wirklich um Heuschnupfen handelt.

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