Radeln ohne Gefahr - Madrid wird aktiv!

18.04.2016 - Meike von Lojewski / Madrid für Deutsche 

Madrid möchte radeln, aber die Frage ist, ob die Stadt, ihre Fahrer - egal, ob auf zwei oder vier Rädern - und auch die Fussgänger dafür bereit und vor allem hinreichend “ausgebildet” sind, damit die Anzahl an Unfällen nicht weiterhin ansteigt. Seitdem im Juni 2014 die Initiative BiciMAD Interessierten Leihräder zur Verfügung gestellt hat, wurden bereits 255 Zwischenfälle gezählt: 2014 waren es 21, 2015 182 und im laufenden Jahr bereits 52.

 

Wie die Kommunalsprecherin Rita Maestre erklärt, möchte Bürgermeisterin Manuela Carmena die spanische Hauptstadt zu einem zweiten “Amsterdam” machen, einem Ort, an dem es mehr Fahrräder als Einwohner gibt (mehr als 800.000). Ein ehrgeiziges Ziel , den bei 3,1 Millionen Einwohnern in Madrid gibt es gerade einmal 2.000 Drahtesel. In diesem Jahr lässt der Stadtrat daher 33 neue Fahrradwege zu den bereits existierenden 290 Kilometern, die es in der Stadt bereits gibt, hinzubauen. Und dies gerade jetzt, da es ein erstes Todesopfer gibt: Javier Vela, 32 Jahre, wurde in der Nacht vom 6. März in der Calle Alberto Alcocer von einem Auto erfasst. Auch am vergangenen Wochenende wurde ein Fahrradfahrer mit schlimmen Verletzungen im Krankenhaus eingeliefert.

 

Wie soll weiter dagegen vorgegangen werden? Der Stadtrat von Madrid verabschiedete Ende März einstimmig einen Antrag der “Partido Popular”, der die Erweiterung und Verbesserung des Fahrradverleihs durch BiciMAD vorsieht, dessen Nutzung aber unterstützt, die Sicherheit des Radlers erhöht und das Bewusstsein in der Bevölkerung gegenüber den Fahrradfahrern stärkt. In einem Aktionsplan werden Unfälle und Unfallorte analysiert. Eine entsprechende Karte soll bis 30. Juni fertiggestellt werden.

 

Bis 1. Januar 2017 wird auf der Grundlage dieser Daten das Netz von Haupt- und Nebenfahrradwegen überprüft und gegebenenfalls erweitert. Auch über parallel zu Strassen verlaufende Radwege wird aus Sicherheitsgründen diskutiert. Zudem soll BiciMAD in das System der Wochen- und Monatsmarken des öffentlichen Verkehrs aufgenommen werden, um diese alternative Transportmöglichkeit zu fördern.

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