SERIE: Carlos Ruiz Zafón

15.01.2009 - Deike Werner 

Dass Carlos Ruiz Zafón schreiben kann, dürfte er unlängst mit den beiden zuletzt erschienenen Büchern "Der Schatten des Windes" (La Sombra del Viento, 2001) und "Das Spiel des Engels" (El Juego del Ángel, 2008) bewiesen haben. Seine Leser nimmt er in beiden Romanen mit auf eine Reise durch das Barcelona der Vergangenheit; die Handlungen spielen in beiden Romanen jeweils in der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Meisterhaft hierbei ist, wie er es zum einen schafft, uns eine extreme Bandbreite an Emotionen zu entlocken und zum anderen erreicht, dass sich beide Romane keinem Genre zuordnen lassen. Es ist die Mischung aus mysteriöser, fantastischer Kriminalliteratur mit Hang zur Melodramatik, eingebettet in einen düsteren, aber historisch-städtischen Rahmen, die seine Bücher so packend und abwechslungsreich machen.

Das Buch „Der Schatten des Windes“ kommentierte der ehemalige deutsche Außenminister Joschka Fischer wie folgt: „Sie werden alles liegenlassen und die Nacht durchlesen!“ Und so muss es wohl den bisher zehn Millionen Lesern weltweit ergangen sein, die dem Roman und seinem Autor, gemessen an den Verkaufszahlen, weltweiten Ruhm bescherten. Für sein neues Buch werden ähnliche Erfolge erwartet. Kritiker bringen Zafón immer wieder mit Charles Dickens oder Victor Hugo in Verbindung; eben jene, welche es verstanden, die Kunst der Schauerliteratur zu etablieren.

Der Autor selbst wurde 1964 in Barcelona geboren und schon für seinen ersten Roman "Der Fürst des Nebels" (El Príncipe de la Niebla, 1993) erhielt er den Edebé-Jugendliteraturpreis. Seit 1994 verbringt er die meiste Zeit seines Lebens in Los Angeles. Zur spanischen Literaturszene hat er ein eher gespaltenes Verhältnis, wie er in einem Interview mit einer Berliner Zeitung offen zugibt. Er erzählt von vielen Neidern, die gerade aus seinem Heimatland kommen sollen. Dennoch muss Barcelona einen großen Einfluss auf seine Fantasie haben, so dass der Autor selbst aus der Ferne die Vergangenheit jener Stadt lebendig werden lässt.

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