SERIE: Deutschsprachige Unternehmerin in Madrid

04.01.2010 - Wanda Koppensteiner  

1. Was macht Ihr Unternehmen?
Moving On bietet Coaching und Mentoring in folgenden drei Bereichen an:

Erstens: Coaching und Mentoring für Führungskräfte von (internationalen) Teams, die effizienter arbeiten könnten. Das Ziel ist es in den Führungsfähigkeiten zu wachsen und professionelle Topleistungs Teams zu formen.

Zweitens: Psychologische Beratung und Coaching für Expats, die sich anfangs plagen mit der ihnen neuen spanischen Art. Ziel ist es sich rasch in Madrid wohlzufühlen und nicht gebremst zu werden in der Fortführung der eigenen Lebensinhalte.(Beruf und/oder Privatleben).

Drittens: Pädagogisches Coaching und Mentoring für gelungene internationale Schulkommunikation für Lehrer, Eltern und Jugendliche. Ziel ist es zu verstehen, Halt, Mut und Vertrauen besonders an Menschen zu vermitteln, die gerade eine (Kultur) Veränderung durchleben und sich in einer stressigen Anpassungsphase befinden.

2. Wie entstand Ihre Unternehmensidee?
Als mehrsprachig aufgewachsene holländische Psychologin, die selber kaum in ihrer “Heimat” gelebt hat, die neugierig ist und fasziniert zugleich von der Vielschichtigkeit von Verhalten und Kulturen, lag es irgendwie auf der Hand ...

3. Warum in Madrid?
Da spielen familiäre Gründe mit. Wir waren vorher in Frankreich und Österreich. Moving On gibt es seit 1990 und fing erstmals in Wien an, wenn auch in anderer Form.

4. Was war für Sie das größte Problem am Anfang?
Die Kontakte zu finden und konsequent zu bleiben, den Mut nicht aufzugeben, in Spanien so etwas (zu der Zeit) Unbekanntes wie Coaching und Mentoring anzubieten.

5. Die meisten geschäftlichen Kontakte entstehen wo?
Letztendlich beim networking!

6. Was raten Sie jemandem, der hier eine Firma gründen will?
Mache was Du leidenschaftlich gerne tust – finde Deine Einzigartigkeit und bemühe Dich sehr gut und gewissenhaft zu sein! Und dann Geduld und nochmals Geduld und vergiss dabei nicht mit Freunden auf Tapas zu gehen!

7. Welcher Unterschied zu Deutschland/Schweiz/Österreich fällt Ihnen hier am meisten auf?
Ich glaube die Wahrheit hängt von der Perspektive derer ab, die nach ihr fragen! Für mich war es anfangs fremd, auf andere Art und Weise (nämlich oft indirekt) ein eindeutiges “Nein” zu hören. Auch die Art, sich zu entschuldigen oder sich zu bedanken, erfolgt durchaus “anders” als in den Ländern, wo ich zuvor gelebt hatte.

8. Was mögen Sie besonders an den Spaniern?
Eine gewisse Leichtigkeit des Seins bzw. eine Genuss - und Improvisationsfähigkeit!

9. Gibt es etwas, das Sie hier stört?
Muss ich das jetzt sagen?! Ich ärgere mich über mich, wenn ich einfach nicht in der Lage bin, ein meiner Meinung nach eindeutig mangelhaften Service emotionslos wegzustecken! Aber das gilt für mich nicht nur für Spanien und eigentlich will ich es auch nicht verallgemeinern!

10. Sagen Sie uns einige deutsche Marotten, die Sie nicht ablegen können?
wenn, dann holländische Marotten – Ich bin pünktlich und selbstkritisch! (Ist das holländisch?) Ich kann nicht beurteilen, wo ich das her habe! Genauso wie ich nicht so wirklich eine Nationalität spüre!

11. Können Sie ein Restaurant/ Bar empfehlen?
das Restaurant Ginger in der Plaza del Angel und “Nina” in der Calle Manuela Malasaña, 10.

12. Haben Sie eine Hotelempfehlung?
Das Hotel el Convento in Boadilla del Monte

13. Was ist Ihr liebster Platz in Madrid?
Der Plaza Santa Ana an Wochentagen. Und sonst dann noch viele andere, kleine alte Gassen!

14. Was vermissen Sie aus der Heimat?
Heimat?! Was ist das?! Mir geht nichts ab. Vielleicht, weil Spanien einfach mein Zuhause ist und mir liegt. 

Das Gespräch führte Stefanie Claudia Müller

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