SERIE: Universitätsklinik Ramón y Cajal

09.12.2008 - Clementine Kügler 

Dieser große Krankenhauskomplex Ramón y Cajal befindet sich im Nordosten Madrids, schräg gegenüber der Hospitalstadt La Paz. Das Einzugsgebiet umfasst 524 000 Bürger. 1973 noch vom Diktator Franco geplant, wurde es 1977 eingeweiht und gehört heute zu den in Behandlung, Forschung und Lehre anerkanntesten öffentlichen Hospitälern Spaniens.

Ramón y Cajal betreut 137 000 Notfälle und 31 000 stationäre Patienten pro Jahr. Qualitätsauszeichnungen haben die Blutbank und Immunologieabteilung erhalten. Ein Referenzzentrum für andere Regionen ist die HNO-Abteilung (auch im Kinder-HNO-Bereich sehr renommiert) und da besonders die Behandlung von Problemen der Stimme. Fünf Prozent der Bevölkerung, überwiegend Frauen, leiden unter Stimmproblemen. Nationales Referenzzentrum ist das Krankenhaus auch für die Behandlung von Augenhöhlentumoren.

Pionierarbeit leistete die Klinik mit einer Abteilung für Kinder-Kardiologie (1977) und zur Rehabilitation von Herzkranken (1979). Heute gehört eine Abteilung für die Behandlung von Herzproblemen älterer Menschen zu den neuen und mit 550 Patienten pro Jahr nachgefragten Spezialisierungen. Seit 2006 hat das Ramón y Cajal eine eigene Ictus-Abteilung (Schlaganfall), die ebenfalls zirka 550 Patienten pro Jahr behandelt. Bei Frauen ist der Ictus die erste Sterbeursache. Mehr Info hier. Da es besonders auf die ersten 90 Minuten ankommt, haben fast alle großen Krankenhäuser eine Ictus-Abteilung. In einem Ballungsraum wie Madrid, ein großer Vorteil. Die erste Tagesklinik für Dermatologie gehört seit 1990 zum Hospitalkomplex und das erste Zentrum in Madrid für die Behandlung von Geschlechtsidentitätsstörungen.

Wie auch das 12 de Octubre, Gregorio Marañon und besonders La Paz verfügt das Ramón y Cajal über sogenannte „Ciberaulas“, in denen Kinder unter Anleitung Erwachsener per Computer Zugang zu emails, DVDs, Büchern, Zeitungen erhalten, um den Kontakt zur Außenwelt nicht zu verlieren. Zusammen mit der Klinik La Paz hat das Ramón y Cajal Leber- und Magentransplantationen bei Kindern vorgenommen.

Seinen Namen verdankt es dem spanischen Nobelpreisträger Santiago Ramón y Cajal (1852 bis 1934), der für seine Studien über die Struktur des Nervensystems ausgezeichnet wurde. Viele wissenschaftliche Kongresse und Tagungen im Ausstausch mit anderen Forschungseinrichtungen machen das Hospital zu einer wichtigen medizinischen Ausbildungs- und Forschungsstätte. Dazu gehört auch die hochmoderne technische Ausstattung mit einem computergesteuerten „Intelligenten Operationssaal“ und zwei Linearbeschleunigern zur Strahlenbehandlung von Krebspatienten.

Hospital Universitario Ramón y Cajal
Ctra. de Colmenar Viejo km. 9,100
28034 Madrid
Zentrale: 91 336 80 00

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