TIPP: Ein Sommermenü gegen heisse Tage in Madrid

“Nueve meses de invierno, tres meses de infierno” - die Madrileños neigen gern zur Übertreibung. Nein, der Winter dauert in Madrid nicht neun Monate, und die Sommermonate sind auch nicht infernalisch heiss. Aber ein paar Hitzewochen mit an die 40 Grad im Schatten sind im Juli und August normal - das weiss jeder, der in der spanischen Hauptstadt lebt oder zu Besuch war. Und auch wenn die Termperaturen es wie jetzt Anfang Juni “erst” knapp an die 30 Grad schaffen, so ist ein leichtes Essen schon jetzt gern gesehen.

Wer sitzt bei diesem Wetter nicht gerne auf einer der Terrassen Madrids und lässt es sich gut gehen? Was bietet sich da mehr an als einen erfrischenden “tinto de verano” zu trinken? Dabei handelt es sich um ein Gemisch aus Rotwein und Gaseosa oder Fanta de limón (Zitronenlimonade), das zu DEN Sommerweinen gehört. Diese Bezeichnung kommt daher, weil das Getränk an heissen Tagen sogar mit Eiswürfeln serviert wird, besonders erfrischend wirkt und leichter verträglich ist als unverdünnter Rotwein. Aber Vorsicht: Auch hier ist immer noch einiges an Alkohol enthalten!

In vielen spanischen Haushalten beginnt mit der Hitze auch die Saison der “gazpacho”, einer kalten Suppe aus ungekochtem Gemüse. Sie stammt ursprünglich aus Andalusien und geht auf die Mauren zurück. Von ihnen wird eine Knoblauchsuppe aus Gurken, Brot, Knoblauch, Olivenöl, Essig, Salz und Wasser überliefert. Heute sagt man, dass es in Spanien so viele Rezepte für Gazpacho wie Haushalte gibt, wobei eins aber ist sicher: Als Hauptzutaten werden immer Tomaten, Knoblauch, Essig, Olivenöl und Salz verwendet.

Besonders beliebt ist bei den Spaniern im Sommer auch der “pescaito frito” (fritierter Fisch). Obwohl Madrid 350 Kilometer von Valencia am Mittelmeer und 400 Kilometer vom atlantischen Santander entfernt ist, gehört dieser hier eindeutig auf die Speisekarte, egal ob im Restaurant oder selber gekocht. Der Fisch ist frisch und in hervorragender Qualität zu haben. Das Beste, was spanische Fischer ins Netz kriegen, wird nach Madrid geliefert. Und fritiert mit einem knackigen Salat ist er besonder lecker.

Zum Abschluss des Essens gibt es bei vielen einen “café con hielo”. Darunter ist nicht wie in Deutschland ein üppiger Eiskaffee mit Vanilleeis und Sahne zu verstehen. Man bestellt sich einfach seinen Lieblingskaffee - “cortado”, “solo” oder “con leche” - und dazu ein Glas mit Eiswürfeln. Gibt man den Kaffee zu den Eiswürfeln, entsteht ein herrlich kühles Getränk, das Sie unbedingt einmal probieren sollten!