WISSENSWERT: Nur etwas für Frühaufsteher: Mercamadrid, der Lebensmittelgrossmarkt vor den Toren Madrids

20.11.2013 - Meike von Lojewski / Madrid für Deutsche 

Vier Uhr morgens und Stau vor den Toren Madrids? Liegen die Strassen und Autobahnen um dieses Zeit nicht völlig verlassen da? Und gehen viele Spanier da nicht gerade erst ins Bett? Eigentlich schon, doch vor Mercamadrid, dem nach Tokio in Hinblick auf das Handelsvolumen zweitgrössten Grossmarkt der Welt, ist bereits die Hölle los: Unmengen an Lastern und Lieferwagen stehen Schlange, um ihre Waren so frisch wie möglich abzuladen oder genauso frisch wieder aufzuladen, um sie an ihren Bestimmungsort zu bringen. Täglich fahren im Durchschnitt etwa 17.000 Fahrzeuge Mercamadrid an.

Mercamadrid ist in jeder Hinsicht gigantisch. Der seit 1982 funktionierende Großmarkt im Süden der spanischen Hauptstadt, ist der größte Umschlagsplatz für Gemüse, Obst, Meeresfrüchte und Fisch in Europa. Auf mehr als 2 Millionen Quadratmetern bieten mehr als 800 meist mittelständische Betriebe ihre Produkte an. Dabei werden mehr als vier Milliarden Euro Jahresumsatz gemacht und gut zwei Millionen Tonnen an Ware bewegt. Diese Zahlen sind allein schon beeindruckend, doch wenn man den Markt einmal “live” erleben kann, ist das Ausmass noch imponierender.

Besonders eindrucksvoll ist die Fischhalle. Nicht nur die Anzahl an Geschäften, die hier tagein tagaus abgeschlossen werden, sondern die Grösse und Auswahl einiger Fische lassen das Herz von so manchem Fischliebhaber höher schlagen und machen diesen Bereich zum grössten “Hafen” Spaniens. Thun- oder Schwertfische, Barben und Goldbrassen, aber natürlich auch jedwede Art von Meeresfrüchten - alles wird in appetitlichen Stücken angebotenen, damit sich die Einzelhändler, die in aller Hergottsfrühe hier aufschlagen, die besten heraussuchen können.

In der Fischhalle hängen die unterschiedlichsten Fleischsorten - von Stier und Rind über Fleisch bis hin zu Lamm - von ihren Haken und das Bild wird von Grosshändlern wie “Los Norteños” oder “Cárnicas Embajadores” bestimmt. Da jedes Unternehmen seine eigenen Kühlräume hat, geht es in der Halle grundsätzlich ruhiger als bei den Fischen zu. In einem separaten Bereich werden Milchprodukte, Eier, Öl und vieles mehr verkauft. Hier findet man auch Kaninchenfleisch und Geflügel. Dabei sei übrigens erwähnt, dass Spanien das Land ist, dass nach England den grössten Konsum an Hühnerfleisch pro Kopf und Jahr hat.

Eine unglaubliche Auswahl und Frische bietet auch der Obst- und Gemüsemarkt seinen Kunden. Hier gibt es wohl nichts, was es in diesem Bereich nicht gibt. Von nationalen bis hin zu den exotischsten Produkten ist alles zu haben. Es ist ein Meer an Farben, wenn die unterschiedlichen Waren auf den Ständen aufgetürmt werden, um den Einzelhändlern schon früh am Morgen den Mund wässrig zu machen.

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