Wie gut ist der öffentliche Nahverkehr? Grossstädte im Vergleich

09.11.2016 - Meike von Lojewski / Madrid und Barcelona für Deutsche 

Jede Minute zählt, wenn man morgens versucht, den nächsten Bus oder Zug zu erwischen. Daher ist Moovit, erst vor knapp einem Jahr an den Start gegangen, genau das richtige Tool, um zu wissen, ob man noch Zeit hat für einen kurzen Kaffee auf dem Weg oder nicht. Denn weltweit ist Moovit die führende ÖPNV-App mit den umfangreichsten Daten zum öffentlichen Nahverkehr.

 

Nun hat Moovit eine Studie unter ihren Nutzern in Madrid, Paris, London, Berlin und Rom erstellt. Ganz deutlich wurde dabei, dass der öffentliche Nahverkehr für die Bewohner dieser Städte von essentieller Wichtigkeit ist und ausserdem von immer mehr Menschen genutzt wird. Doch die Studie brachte auch noch andere, interessante Dinge ans Tageslicht.

 

Die meisten Nutzer der App sind mit dem öffentlichen Nahverkehr auf kurzen Strecken unterwegs. So beträgt die durchschnittlich zurückgelegte Entfernung der Bewohner von Rom weniger als fünf Kilometer, während diese in Berlin oder Paris bis zu 12 Kilometer erreichen kann. In Madrid liegt jede vierte Strecke unter drei Kilometern. Zwei von drei Personen legen allerdings am Tag zwischen acht und 20 Kilometern zurück.

 

Auch die Zeit, die man tagtäglich in Bus und Bahn verbringt, ist von Stadt zu Stadt verschieden. Hier sind die Londoner Spitzenreiter, von denen 41 Prozent zwischen 30 und 90 Minuten brauchen, um zu ihrem Ziel zu gelangen. 34 Prozent der Madrilenen sind weniger als 18 Minuten am Tag mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs, was in etwa mit Rom und Berlin vergleichbar ist.

 

In der Studie wurden die Nutzer der App ausserdem befragt, wie häufig sie auf ihrer Fahrt umsteigen und wie weit sie laufen müssen, um von einer Haltestelle zur nächsten zu kommen. Hier hat Rom die Nase vorn: 87 Prozent der Personen müssen nur bis zu zwei Mal das Verkehrsmittel wechseln, während sich in Madrid dieser Prozentsatz auf lediglich 69 Prozent beläuft. In London und Paris müssen 42 bzw. 43 Prozent der Einwohner zwischen 500 und 1.200 Metern zwischen den einzelnen Haltestellen zurücklegen. Jeder vierte Madrilene hingegen läuft weniger als 250 Meter, um sein Ziel zu erreichen. Etwa dieselbe Anzahl benötigt zwischen 250 und 500 Meter, was für die gute Verbindung und die Nähe von Bus und Bahn in der spanischen Hauptstadt spricht.

 

Zuletzt gab es auch ein interessantes Ergebnis, was die Wartezeiten während des Umsteigens betrifft. Berlin (72 Prozent) und Rom (67 Prozent) sind die beiden Städte, in denen die Einwohner am kürzesten auf Bus und Bahn warten müssen, nämlich zwischen einer und fünf Minuten. In Madrid (35 Prozent) und London (34 Prozent) beläuft sich diese Zeit auf bis zu 30 Minuten.

 

Moovit möchte mit dieser Studie darauf aufmerksam machen, wie wichtig der öffentliche Nahverkehr ist. Die übersichtlichen Streckenpläne und Informationen der App sowie Erfahrungsberichte von anderen Nutzern helfen, dass man im Grossstadtdschungel nicht verloren geht.

 

Bild: Moovit

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